Veröffentlicht inPolitik

Rente: Neuer Vorschlag wird hitzig diskutiert – „Eine Kampfansage an die Rentner!“

Die Deutschen leben länger, bleiben so auch längere Zeit im Ruhestand. Für die Rente könnte das zum Problem werden. Die CDU will gegensteuern.

Noch länger arbeiten?
© IMAGO / Michael Gstettenbauer

Renteneintrittsalter: Wann man in Rente gehen kann

Das Renteneintrittsalter regelt, wann man aufhören kann zu arbeiten. Welche Geburtsjahrgänge wirklich ohne Abzüge in die Rente gehen können, erklärt das Video.

Rentenstreit in Deutschland: Das deutsche Rentensystem kämpft mit schwerwiegenden Problemen. Eines davon ist der demographische Wandel.

Die steigende Lebenserwartung und die niedrige Geburtenrate führen dazu, dass immer weniger Beitragszahler auf immer mehr Rentner kommen. Das System gerät ins Wanken, wenn die Zahl der Ruheständler drastisch steigt und die Beitragszahler immer weniger werden. Es stellt sich die Frage, wie zukünftige Rentenansprüche überhaupt noch gedeckt werden können. Die CDU hat dafür einen konkreten Vorschlag: Das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. Die SPD ist dagegen.

Rente: „Direkter Weg in Altersarmut“

Bis 2030 wird das Eintrittsalter in den Ruhestand stufenweise auf 67 Jahre angehoben. Überlegungen in der CDU zu einer weiteren Erhöhung hat SPD-Vorsitzende Saskia Esken scharf kritisiert. „Das ist eine Kampfansage an die Rentner“, mahnte Esken in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Und: „Jede Erhöhung des Renteneintrittsalters bedeutet für viele Menschen, die hart körperlich oder anderweitig belastend arbeiten, schlicht eine Rentenkürzung.“ Diese könnten gar nicht länger arbeiten und müssten dann vorzeitig in Rente gehen und Abschläge hinnehmen. Bei ohnehin geringen Einkünften sei das der direkte Weg in die Altersarmut.

Rente: „Kann ja wohl nicht unser Weg sein“

Hintergrund der Kritik: Die Fachkommission Soziale Sicherung der CDU hatte im April ein Papier mit Empfehlungen für ein späteres Renteneintrittsalter vorgelegt. Demnach soll das Renteneintrittsalter von 2030 an an die Lebenserwartung gekoppelt werden – falls die Lebenserwartung bis dahin wie erwartet weiter steigt. Für jedes gewonnene Lebensjahr soll sich dann ab 2031 die Regelaltersgrenze um vier Monate erhöhen.

Hinter diese erste Idee stellte sich kürzlich CDU-Vize Carsten Linnemann. Im ZDF-Talk mit Markus Lanz betonte er, dass man sich anders weder das Gesundheitssystem noch das Rentensystem in Zukunft leisten könne.


Mehr dazu:


Die SPD-Politiker Esken sieht das entschieden anders, lehnt eine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters kategorisch ab. „Das kann ja wohl nicht unser Weg sein. Für uns ist ganz klar: Das Renteneintrittsalter wird nicht angefasst.“ Wer länger arbeiten möchte, könne es längst tun.