Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben ihre langen Arme auch in die Regale deutscher Supermärkte wie Edeka, Lidl und Co. gestreckt. Gestiegene Produktionskosten und die Inflation sorgen für hohe Preise auf dem Etikett.
Die Konsequenz: Kunden kaufen kostengünstiger. Vor allem greifen sie aber lieber zu Eigenmarken-Produkten von Edeka, Lidl und Co. Während sich der Geldbeutel freut, stehen die Markenriesen plötzlich vor der Existenzfrage.
Edeka, Lidl und Co: Marken-Produkten droht im Supermarkt das Aus
„Gut und günstig“, geht bei Edeka mittlerweile fast überall. Das Sortiment der Eigenmarken-Produkte ist riesig und durch die schwierige Lage der letzten Jahre für viele Kunden noch attraktiver geworden.
Für die Marken bedeutet das mehr Druck, vor allem bei Marken, die eh schon im Wettkampf mit anderen Herstellern nicht an erster Stelle stehen. Das passiert schnell, wenn sie beispielsweise weniger Geld für Werbung und Marketing ausgeben. Besonders bitter: „Marken, die Nummer vier oder fünf in ihrem Segment sind, gibt es kaum noch. Dafür ist kein Platz, die Eigenmarken müssen ja auch noch ins Regal“, so Sven Reuter von der Vergleichsplattform Smhaggle gegenüber „Wirtschaftswoche“.
Punica muss sich geschlagengeben
Konkret bedeutet das, altbekannte Marken müssen ihren Platz im Regal räumen und werden nicht länger im Supermarkt angeboten. Wie das aussehen kann, zeigt das Beispiel Punica. 2022 wurde die Marke samt Fruchtsaftproduktion eingestellt.
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Der Grund: Wirtschaftlich betrachtet, rechnete sich die Marke einfach nicht mehr. Während für die einen damit ein Stück Kindheitserinnerung zerbricht, dürfte anderen der Abschied aus dem Sortiment nicht mal aufgefallen sein. Es ist ein Schicksal, auf das Punica kein Alleinrecht hat. Wer hier nicht an der Spitze steht, wird Experteneinschätzungen zufolge 2023 ordentlich kämpfen müssen.