Es sind erschreckende Zahlen! Immer mehr Kinder rutschen in NRW in die Kriminalität ab. Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der tatverdächtigen Kinder gegenüber dem Vorjahr um rund 41 Prozent auf fast 21.000. Das geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik für NRW hervor. Schon von 2020 auf 2021 hatte es einen Anstieg um rund 11 Prozent auf 14.851 tatverdächtige Kinder unter 14 Jahren gegeben.
In Oberhausen wurde daher bereits 2020 ein Projekt ins Leben gerufen. Im „Haus des Jugendrechts“ in der Nähe des Hauptbahnhofes arbeiten Stadt, Polizei und Justiz eng miteinander zusammen, damit junge Menschen erst gar nicht auf die schiefe Bahn gelangen. Doch nun schlagen die Verantwortlichen Alarm, denn das Projekt könnte kurz vor dem Aus stehen.
Oberhausen: Kinder-Kriminalität nimmt rasant zu
Auch in Oberhausen sind die Zahlen besorgniserregend. Innerhalb eines Jahres sind 28 Prozent mehr Teenager und Jugendliche mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, damit liegt die Zahl inzwischen auf einem traurigen Rekordhoch. Ein Zeichen, dass Präventionsarbeit dringend erforderlich ist. Doch anstatt den Einsatz noch erhöhen zu können, muss das „Haus des Jugendrechts“ ums Überleben bangen.
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Denn in dem Jahresbericht findet die Behörde nun deutliche und alarmierende Worte. „Man muss inzwischen in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass die Kombination aus gestiegenen Anforderungen und fehlenden personellen Ressourcen geeignet ist, das Modell ,Haus des Jugendrechts’ in Oberhausen zum Scheitern zu bringen.“
Behörde schlägt Alarm
Die Jugendgerichtshilfe sei „wenigstens aktuell“ noch voll besetzt, doch bei der Polizei und vor allem der Staatsanwaltschaft herrsche großer Personalmangel. „Aufgrund des dort dramatisch gestiegenen Fallaufkommens hat sich die Arbeitsbelastung im Laufe des Berichtsjahres so stark verdichtet, dass schon die normale Fallbearbeitung faktisch nicht mehr zu leisten ist und für die erforderlichen Sonderaufgaben und Besprechungssysteme im Haus des Jugendrechts keinerlei Ressourcen mehr zur Verfügung stehen.“ Worte, die einem Hilferuf gleichkommen.
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Um Jugendliche auch zukünftig von einer kriminellen Karriere abhalten zu können, hat das „Haus des Jugendrechts“ eine klare Forderung. Das Land müsse dringend mehr Personal und Geld zur Verfügung stellen, ansonsten drohe das Projekt in Oberhausen zu scheitern.
Foto-Credit: IMAGO / Maximilian Koch