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Bochum: Bagger reißen Gebäude ein – Anwohner kämpfen mit den Tränen: „Einfach nur traurig“

In Bochum wird nun ein berühmt-berüchtigtes Gebäude eingerissen. Viele Anwohner bedauern den Verlust sehr.

Bagger vor Mehrfamilienhaus
© IMAGO / Karina Hessland

Aussichtsplattform in Bochum an der A40

Die A40 hat eine Aussichtsplattform in Bochum. 58.000 Euro hat der Landesbetrieb Straßen NRW für ihren Bau bezahlt.

Es war lange Zeit ein „Lost Place“ in Bochum – die Rede ist von einem Gebäude im Antonius-Quartier. Früher kamen hier zahlreiche Menschen zusammen – heute steht das hohe Haus leer. Tauben haben sich hier eingenistet und Graffitis zieren die Wände.

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Eines davon ist so berühmt-berüchtigt, dass es dem verlassenen und verfallenen Gebäude in Bochum seinen Spitznamen „Satanskirche“ gegeben hat. Nach langem Warten kommt nun Bewegung in die Pläne der Stadt. Und die Abrissbirne schreitet zur Tat – sehr zum Bedauern vieler Anwohner.

Bochum: Satanskirche wird abgerissen

Seit 2008 ist die St. Antonius Kirche nun schon geschlossen. Ende letzten Jahres haben bereits innerhalb der Kirche die ersten Bauarbeiten begonnen. Das bekannte Satansgraffiti hinter dem Altar wurde überstrichen und das Gebäude saniert. Nun geht es an die Außenfassade. Der Chor wird aktuell abgerissen.

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Viele Bochumer finden es allerdings äußerst schade, dass die Kirche nun teilweise weichen muss. „Einfach nur traurig, was mit einem Gotteshaus passiert“, schreibt eine Nutzerin auf Facebook. „Nein, bitte nicht, die Kirche ist ein Andenken“, bedauert auch eine andere den teilweisen Abriss. „Schade für dieses Bauwerk“, trauert die Nächste. Viele erinnern sich gerne an die früheren Zeiten zurück, als die Kirche noch in Betrieb war.

Hier entsteht Neues

Etwas Trost gibt es den Bochumern jedoch, dass ein Teil der Kirche erhalten bleibt. Das Kirchenschiff und der Turm werden sich von außen nicht großartig verändern. Nach vielen Jahren des Verfalls sowie der Beschmutzung durch Mensch und Tier soll jedoch im Innern etwas neues entstehen: moderne Eigentumswohnungen.

Bochum St. Antonius Kirche Baustelle
Die als „Satanskirche“ bekannt gewordene St. Antonius Kirche in Bochum wird nun abgerissen. Foto: Melanie Schmidt

Damit können sich auch einige Bochumer anfreunden. „Eigentlich ist es doch eher schön, dass man aus einem nicht mehr gebrauchten Gotteshaus noch was Sinnvolles macht“, findet ein Nutzer. Manche freuen sich sogar darüber, dass der „Schandfleck“ endlich weichen muss. „Ja, das wird auch Zeit, dass die Heuchelbude verschwindet“, schreibt ein anderer.


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Wann die Umbauarbeiten abgeschlossen sind und die Wohnungen bezogen werden, ist noch nicht klar. Denn die Arbeiten an dem Gebäude dürfen noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen, glaubt auch ein Bochumer. „Da haben sie aber einiges zu tun“, kommentiert er auf Facebook ein Bild der Kirche. „Schon allein der Gestank der toten Tauben im Kirchturm und des gesamten Inneren.“