Dahin geht ein weiterer „Lost Place“ in Bochum. Ein „Lost Place“ ist ein in Vergessenheit geratener Ort, der schon länger nicht mehr für seinen ursprünglichen Zweck genutzt wird und aufgrund von Nichtbeachtung langsam verfällt.
Diesmal hat es eine berühmt-berüchtigte Kirche getroffen, die bereits seit Jahren nicht mehr genutzt wird. In Bochum ist sie unter einem gruseligen Namen bekannt.
Bochum: Die „Satanskirche“ wird umgebaut
„Und wieder ein Lost Place weniger…“, bedauert ein Bochumer. Bei einem Spaziergang nahe der Innenstadt bemerkt er Bauarbeiten im Pfarrheim der St. Antonius Kirche. Das seit 2008 geschlossene Gotteshaus wird offenbar renoviert.
Doch entsteht hier nicht das einst geplante Altenheim. Stattdessen soll der Innenraum der sogenannten „Satanskirche“ mehreren Eigentumswohnungen weichen. Damit entsteht im Antonius-Quartier an der Antonius-, Arnold- und Bessemerstraße neuer Wohnraum. Die Außenmauern und der Kirchturm bleiben aber erhalten.
Die Bedeutung hinter dem Spitznamen
Für die Menschen in der Stadt ist das eine ziemlich große Neuigkeit. Schließlich haben sich hier in den Jahren seit der Schließung der Kirche etliche Tauben breitgemacht und das Gebäude verdreckt. Und auch Graffiti-Sprayer haben die Wände verunstaltet. Daher trägt der Ort auch den Namen „Satanskirche“. Denn ein großes Bild von einem Satanskopf prangte noch bis zuletzt an der Wand hinter dem Altar.
Das rote Biest mit Hörnern, Schlitzaugen und rausgestreckter Zunge ist aber längst hinter einer Schicht frischer Farbe verschwunden. Und mittlerweile verändert auch Bauschutt den trostlosen Anblick der Kirche. „Wenigstens einen Nachnutzen und kein Abriss“, freut sich ein Bochumer.
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Auf der Webseite „antonius-quartier.de“ ist von „stylischen, modernen, exklusiven Eigentumswohnungen“ die Rede. Die sollen zwischen 30 und 165 Quadratmetern groß und nach dem strengen Energiestandard KFW 40 Plus erbaut werden. Dazu kommen noch E-Ladestationen, Videoüberwachung und eine barrierearme Bauweise. Die Webseite lädt schon jetzt zu einem virtuellen Rundgang ein. Wer sich wohl trauen wird, in der ehemaligen „Satanskirche“ zu wohnen?