2022 machten Autofahrern die extrem gestiegenen Spritpreise sowie ein neuer Bußgeldkatalog zu schaffen. Verkehrsverstöße werden nun deutlich härter bestraft. Denn es sollen weitere Änderungen auf Führerschein-Inhaber und welche, die es werden wollen, zukommen.
Grund dafür ist eine neue EU-Richtlinie zum Führerschein. Von den Änderungen werden alle Autofahrer betroffen sein – doch die sind nicht immer erfreulich.
Führerschein: Massive Änderungen geplant
Noch steht nichts fest, doch der ADAC hat zunächst einmal zusammengefasst, was auf Autofahrer und Führerscheinprüflinge zukünftig zukommen könnte. Das große Ziel der EU ist, einheitliche Regeln zu schaffen. In Erwägung gezogen werde daher, den Führerschein B196 auch im Ausland anerkennen zu lassen. Wer seinen Führerschein Klasse B auf B196 erweitert, ist dazu berichtigt auch Leichtkrafträder bis 125 ccm fahren zu können. Doch aktuell gilt die Regelung nur deutschlandweit.
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Inhaber eines Klasse-B-Führerscheins dürfen derzeit nur Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von maximal 3,5 Tonnen fahren. Die meisten Wohnmobile sind damit tabu. Doch das könnte sich ändern, denn eine Anhebung der zulässigen Gesamtmasse auf 4,25 Tonnen ist in Planung. Das Portemonnaie vergisst man schon mal zuhause, doch das kann bei einer Kontrolle üble Folgen haben. Nämlich wenn der Führerschein im Geldbeutel ist. Der digitale Führerschein soll da Abhilfe schaffen. „Ziel ist es, dass bei einer Polizeikontrolle oder bei der Autovermietung die entsprechende App auf dem Smartphone reicht. Für die Führerscheinscheckkarte ist außerdem ein QR-Code anstelle des heutigen Chips angedacht, um ihn fälschungssicherer zu machen“, so die Erklärung des ADAC.
DAS müssen vor allem Fahrschüler wissen
Doch bevor es überhaupt auf die Straßen geht, muss erstmal die Prüfung bestanden werden. An dieser Stelle sind einige Änderungen für Fahrschüler geplant. Zunächst einmal soll es möglich gemacht werden, dass die theoretische und praktische Führerscheinprüfung in unterschiedlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union absolviert werden kann. Viele Fahrschüler haben bereits ihre ersten Fahrstunden, bevor sie den Theorieteil erfolgreich abgeschlossen haben.
Damit könnte bald Schluss sein, denn es wird diskutiert mit der praktischen Ausbildung erst nach erfolgreicher theoretischer Prüfung zu beginnen. Zudem werde überlegt, ob die praktische Prüfung zumindest in Teilen nicht auch im Simulator abgelegt werden könne. Statistisch gesehen verursachen Fahranfänger die meisten Unfälle, deshalb könnte ein verpflichtender Refresher-Kurs nach einem Jahr Führerscheinbesitz eingeführt werden.
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Zudem könnte das Mindestalter für Lkw- oder Busführerscheine auf 18 Jahre herabgesetzt werden. In Deutschland kann die Klasse C für Lkw momentan erst mit 21 Jahren, die Klasse D für Busse erst mit 24 Jahren erworben werden. Hintergrund sei laut ADAC der akute Mangel an Lkw-Fahrern.
Während der Erwerb eines Führerscheins meist mehrere Wochen in Anspruch nimmt, kann der Verlust manchmal innerhalb von Stunden erfolgen. Wer den Lappen zum Beispiel wegen Alkohol entzogen bekommt, darf bald womöglich in der ganzen EU nicht mehr fahren. Denn die Länge des Führerscheinentzugs werde ebenfalls diskutiert. Laut ADAC würde das bedeuten, das zum Beispiel ein in Italien verhängtes Fahrverbot auch in Deutschland gelten würde. Zudem seien auch einheitliche Grenzwerte bei Alkohol- oder Drogenkonsum am Steuer sowie ein einheitliches Punktesystem EU-weit ein Thema. Ob diese Änderungen rund um den Führerschein jedoch tatsächlich in Kraft treten, bleibt noch abzusehen.