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Bürgergeld-Empfängerin hat kein Geld für den Friseur: „Sehe ich so schlimm aus?“

Bürgergeld-Empfängerin Serap ist froh, ein drogenfreies Leben anfangen zu können. Aber die Reaktionen auf ihr Äußeres irritieren sie sehr.

Bürgergeld in Düsseldorf: Serap (41)
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Die 41-jährige Serap ist in Düsseldorf Reisholz zuhause. Bis vor sieben Jahren konsumierte die Bürgergeld (früher Hartz4)-Empfängerin regelmäßig harte Drogen. Mittlerweile ist sie in einem Substitutionsprogramm. Ein RTL2-Team von „Hartz aber herzlich“ darf sie in ihrem Alltag begleiten.

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Mit der Therapie ist es ihr gelungen, den Ausstieg aus der Szene zu schaffen. Serap fühlt sich wohl, hat einen festen Wohnsitz, und Beschaffungs-Kriminalität ist für sie kein Thema mehr.

Bürgergeld-Empfängerin: Mit 41 nicht mehr arbeitsfähig

22 Jahre lang war sie heroinabhängig, eine Berufsausbildung hat sie nicht. Arbeit kennt sie nur von Jugendmaßnahmen oder aus dem Gefängnis. Serap hat Geldsorgen, normalerweise bekommt sie 449 Euro pro Monat vom Staat, aber das Amt hat nicht überwiesen. Da das Jobcenter der Meinung ist, dass die Düsseldorferin nicht mehr arbeitsfähig ist, soll sie nun die sogenannte Grundsicherung bekommen. Die Umstellung führt dazu, dass das Amt viele Unterlagen braucht.

Bei all diesen Behördengängen ist Serap froh, ihren Betreuer Oli an ihrer Seite zu haben. Er hilft ihr dort, wo die Bürgergeld-Empfängerin nicht mehr allein weiterkommt, insbesondere bei Papierkram mit dem Amt. Das Angebot nennt sich „ambulant betreutes Wohnen“. Serap ist unglaublich dankbar dafür: „Wenn ich euch nicht hätte, wär ich ganz am Boden. Dann hätte ich schon längst meine Existenz verloren… Ich bin richtig froh, dass ich euch habe.“

Kaum Geld für Kosmetik & Co: „Ich bin rausgegangen wie ein Penner“

Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist der 41-Jährigen mittlerweile wichtig. „Also vor einigen Jahren war mir das noch egal, da bin ich rausgegangen wie ein Penner. Keine Schminke, kein nix. Die letzten Jahre werde ich immer erwachsener.“



Sie tut was sie kann, um flott und gepflegt auszusehen. „Ich schneide mir die Haare immer selber, weil ich mir keinen Friseur leisten kann.“ Doch scheinbar fällt ihr Look immer noch auf, und das verwirrt sie sehr. „Die Leute gucken mich an wie ein Auto. Und ich denke immer: „Sehe ich so schlimm aus?“ Der Weg ins neue Leben fällt ihr nicht immer leicht.