Das große Chaos am Montag (27. März) blieb zwar aus, eine Lösung in Sachen Tarifverhandlungen steht aber weiterhin aus. Die Gewerkschaft Verdi hatte seine Mitglieder zum Wochenstart zum Streik aufgerufen und den öffentlichen Verkehr deutschlandweit damit weitgehend lahmgelegt. (Hier mehr dazu)
Nach dem Mega-Streik gehen die Verhandlungen jetzt in die nächste Runde – diesmal allerdings mit fremder Hilfe. Jetzt liegt die Verantwortung bei unabhängigen Schlichtern. Damit dürften weitere Streiks erstmal ausgeschlossen sein. Oder etwa doch nicht? Jetzt spricht Verdi Klartext.
Verdi-Tarifverhandlungen offiziell gescheitert
In der Nacht zu Donnerstag (30. März) ist klar: Die Verhandlungen in Potsdam sind gescheitert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser ließ daraufhin verlauten: „Wir werden jetzt die Schlichtung einberufen.“
Bis Mitte April soll jetzt ein Einigungsvorschlag für das Einkommen der 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen vorgelegt werden. Keine leichte Position – immerhin sind die Gemüter auf beiden Seiten aktuell doch sehr erhitzt. Verdi und der Beamtenbund dbb hatten 10,5 Prozent mehr Einkommen gefordert, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.
Neue Streiks nicht ausgeschlossen
Als Reaktion darauf wurde von den Arbeitgebern erst 5 Prozent mehr Lohn und Einmalzahlungen von 1.500 und dann noch einmal von 1.000 Euro angeboten. Der Mindestbetrag wurde nicht berücksichtigt.
Die nun angebotenen mindestens 300 Euro mehr hätten in unteren Einkommensgruppen bis zu 15 Prozent mehr ausgemacht, hieß es aus Arbeitgeberkreisen. Jetzt soll eine Schlichtung helfen – Ausgang ungewiss. Spätestens am 18. April müssen nach einer Aufstellung der Gewerkschaften, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, die Verhandlungen der Tarifparteien wieder aufgenommen werden.
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Das Ende der Streiks ist damit allerdings nicht gesichert. Es können auch reguläre Streiks folgen. Es wäre nicht das erste Mal, dass dieses Szenario eintritt. Anfang der 90er-Jahre scheiterte die Schlichtung – es folgten Streiks im öffentlichen Dienst. (sj mit dpa)