Mülheim.
Auch Mülheim wurde von der Hochwasser-Katastrophe in NRW erwischt. Am Donnerstagnachmittag wurde die Lage hier immer gefährlicher. Einen Tag später konnte die Stadtverwaltung schon eine entspanntere Situation melden. Der Ruhrpegel sinkt.
Nach dem dauerhaften Starkregen trat die Ruhr in Mülheim am Donnerstag über die Ufer. Im Hafenbecken an der Ruhrpromenade stand das Wasser. Die City wurde wegen des Hochwassers abgeriegelt.
Mülheim: Nach Überflutung der Ruhrpromenade – Ruhrpegel sinkt
Die Warn-App Nina warnte für Mülheim an diesen Uferstellen vor Überflutungen:
- Ruhrstraße
- Heinrich-Melzer-Straße
- Am Rathaus
- Delle
- Auf dem Dudel
- Schleuseninsel
- Alte Schleuse
- Wilhelmstraße
- Luisental
Die Bereiche sollten nicht mehr betreten werden. Am frühen Donnerstagabend entspannte sich die Situation leicht – das Hochwasser stagnierte. In der Nacht sei der Pegel „deutlich gesunken“, wie die WAZ berichtet.
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Sonntag, 18. Juli 2021
18.10 Uhr: Tiertafel Mülheim dankt Helfern
Nach den zahlreichen schlechten Nachrichten ist das Hochwasser auch ein Zeichen dafür, dass Menschen zusammenhalten und sich gegenseitig helfen. Einen besonderen Dank richtet daher die Mülheimer Tiertafel an die fleißigen Spenderinnen und Spendern. „Wir wissen gar nicht was wir schreiben sollen… außer Danke“, heißt es auf der Facebook-Seite.
Zahlreiche Menschen hätten Spendenaufruf der Tiertafel für die Hochwasseropfer und ihre Tiere gesehen. Decken, Handtücher, Bettwäsche und Futter fanden ihren Weg in das Lager der Einrichtung. Behalten wird die Tiertafel die Spenden aber nicht – denn andere Einrichtungen hat es richtig schlimm getroffen: „Wir freuen uns sehr, diese Spenden nächste Woche weitergeben zu können, damit sie nach Köln kommen, wo sie dringend benötigt werden. Wir von der Tiertafel geben noch Futter, Leinen, Halsbänder und Transportboxen dazu. Das ist uns eine Herzensangelegenheit und wer weiß, ob wir nicht mal in diese Lage kommen und selber Hilfe benötigen.“ Das sind doch gute Nachrichten.
Freitag, 16. Juli 2021
17.32 Uhr: Stadt gibt Update zu Pegelstand
Die Stadt Mülheim hat über Twitter mitgeteilt, dass der Pegelstand der Ruhr zurückgeht. „Die Lage hat sich entspannt“, heißt es weiter. Vergleichsfotos mehrerer Orte zeigen den Wasserstand nach der Flutkatastrophe sowie die aktuelle Situation.
15.57 Uhr: Feuerwehr Mülheim warnt die Einwohner
Die Feuerwehr meldet am Freitagnachmittag auch, dass der Pegelstand weiter sinkt. „Die Lage hat sich entspannt“, so die Rettungskräfte. Trotzdem haben viele Mülheimer ihre Hilfe angeboten, um an verschiedenen Einsatzstellen zu helfen. Natürlich freuen sich die Retter darüber, lehnen sie aber freundlich ab: „Denkt dabei aber immer an den Eigenschutz und bringt Euch nicht in Gefahr.“ Viel besser konnte man Freunden oder in der betroffenen Nachbarschaft helfen.
11.44 Uhr: Hochwasserlage hat sich über Nacht entspannt – Stadtteil ohne Strom
Der Ruhrpegel hat sich über Nacht entspannt. Der Wasserstand sei laut WAZ deutlich gesunken. Von 35,20 Meter an der Schlossbrücke sei er auf 34,40 Meter gefallen.
Der Saarner Damm habe demnach den Wassermassen Stand gehalten. Im Laufe des Tages könne er aber abgebaut werden. Der Stadtteil Mintard sei aber weiterhin ohne Strom. 15 Menschen und sechs Katzen mussten mit Schlauchbooten aus den Häusern gerettet werden.
Donnerstag, 15. Juli 2021
22.00 Uhr: Die Stadt hat die Hochwasserstufe 1 und 2 ausgelöst, da noch immer alle Kräfte der Feuerwehr und der Verwaltung im Einsatz sind, um die Wassermassen in der Stadt in den Griff zu kriegen.
Dennoch gibt es auch eine Entspannung der Lage: „Wir sind jetzt vorsichtig optimistisch, aber dennoch auf alle Eventualitäten vorbereitet“, erklärte Dr. Frank Steinfort, Leiter des Krisenstabes.
Am Freitagmorgen kommt der Krisenstab erneut zusammen, um über die aktuelle Hochwasserlage in Mülheim zu beraten.
20.30 Uhr: Die Entscheidung ist gefallen! Der Bereich um den Deich an der Gaststätte „Am Damm“ wird evakuiert – als reine Vorsichtsmaßnahmen, wie Sprecherin Anke von Löchtern erklärt. „Weil der Deich durchweicht ist, aber noch hält.“ Man wolle kein Risiko eingehen.
Die Evakuierung betrifft den Campingplatz Haus Kron an der Mintarderstraße, außerdem die Anwohner des Ruhrauenweges. Die meisten Betroffenen kommen bei Privatpersonen unter, die Stadt Mülheim hat allerdings auch in den Flüchtlings-Unterkünften an der Mintarderstraße Notfallplätze eingerichtet. „Die Stadt hat Möglichkeiten und kümmert sich“, so van Löchtern.
18.55 Uhr: Der Pegel in Mülheim stagniert. „Die Lage ist deutlich besser als vor einigen Stunden“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Teile der ufernahen Stadtteile sind weiterhin überflutet. Er erwartet in den nächsten Stunden eine Entspannung der Lage. Brenzlig ist die Lage aktuell an einem Punkt: An der Mintarder Straße, in Höhe der Gaststätte Am Damm ist ein Deich marode.
Der Krisenstab der Stadt Mülheim will um 19 Uhr entscheidet, ob hier geräumt werden muss. Wir halten dich auf dem Laufenden!
17.38 Uhr: Die Stadt Mülheim hat die Anwohner aufgefordert, ihr Trinkwasser wegen des Hochwassers abzukochen. Durch das Hochwasser sei das Uferfiltrat von Flusswasser beeinträchtigt worden, die Wasserwerksgesellschaft desinfiziere das Wasser daher mit Ozon, UV-Licht und Chlor in „extrem hoher Konzentration“.
Daher ist mit „gravierenden Geschmacks- und Geruchsveränderungen zu rechnen“, so die Stadt. Auch andere Städte sind von der Warnung betroffen, wie du in unserem NRW-Blog zum Hochwasser lesen kannst.
17.00 Uhr: Auf der Ruhr kenterte die „Moornixe“ Essens erstes Fahrgastschiff, das im Mai 1933 erstmals über den Baldeneysee schipperte. Das Fährschiff gehört zur Weißen Flotte, zerbrach an einer Schleuse an der Florabrücke. Das Schiff war offenbar angelegt gewesen, das Anlege-Band wurde von einem Baumstamm abgerissen.
Samt Stamm schwamm die „Moornixe“, auf der sich glücklicherweise keine Personen befanden, einige Zeit auf der Ruhr, wurde dann auf Höhe der Florabrücke gegen eine Schleuse gedrückt und schließlich von den Wassermassen verschluckt. Das Treibholz ist nun auf der Ruhr verteilt, so ein Sprecher der Polizei Essen gegenüber DER WESTEN. Niemand wurde bei dem Vorfall verletzt.
16.08 Uhr: Wassermassen bahnen sich den Weg über die Promenade! Die Straße am Casino ist komplett unter Wasser, auch an der Ruhrpromenade ist die Ruhr komplett überflutet.
Direkt unter der Schlossbrücke sind die Radwege unter Wasser, auch an den Treppenaufgänge drückt das Wasser nach oben.
14.27 Uhr: Krasse Bilder aus Mülheim:
14.23 Uhr: Restaurants und Läden an der Ruhrpromende sind geschlossen. Alle Tiefgaragen in den Innenstadt sind gesperrt. Auch die Sparkasse musste evakuiert werden.
14.17 Uhr: Das Altenheim Franziskushaus am Luisental musste evakuiert werden.
14.14 Uhr: Einige Tiefgaragen an der Ruhrstraße stünden bereits unter Wasser, so eine Mitarbeiterin der Stadt im Gespräch mit unserer Redaktion.
+++ Alle Entwicklungen zum Unwetter-Chaos in NRW findest du in unserem Live-Blog +++
14.10 Uhr: „Dramatisch wird es, wenn das Wasserkraftwerk ausfällt und sich ein Rückstau bildet“, warnte ein Stadtsprecher gegenüber der „WAZ“. „Das darf auf keinen Fall passieren, sonst haben wir ein massives Problem.“
11.30 Uhr: Feuerwehr spricht von unübersichtlicher Lage
In der Leitstelle der Mülheimer Feuerwehr herrscht noch Ungewissheit, wie dramatisch die Situation wird. Die Einsatzkräfte seien alle unterwegs, daher könne man die Situation noch nicht einschätzen, gab ein Feuerwehrsprecher gegenüber DER WESTEN an.