Wenn du denkst, dir ist kalt, dann stell dir erst einmal vor, wie es für Menschen sein muss, die auf der Straße leben. Ohne Wohnung, ohne trockenen und warmen Rückzugsort. Da ist es auch egal, ob gerade wieder um die zehn Grad sind in Gelsenkirchen. Kalt ist kalt.
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Und da finden es die Menschen in Gelsenkirchen auch gar nicht lustig, dass den Obdachlosen auch noch Steine in den Weg gelegt werden, wenn sie sich mal ins Warme retten wollen. Ein Bürger klagt jetzt die Stadt an. DER WESTEN hat mit ihm gesprochen und ein Statement der Stadt eingeholt.
Gelsenkirchener klagt über Gebühren für Obdachlose
Warum müssen Obdachlose eigentlich Geld für die Unterkunft bezahlen? Diese Frage stellt sich Dirk Rieck aus Gelsenkirchen. „Hinzu kommt, dass Obdachlose mit Hund keinen Schlafplatz bekommen, weil Hunde nicht erlaubt sind. Leider ist der Hund für viele Obdachlose der letzte Halt und der letzte treue Gefährte, den man nicht im Stich lässt.“
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Er habe erst vor kurzem mit jemandem von der Straße gesprochen. „Jeden Tag 4,50 Euro auftreiben ist sehr schwer und seinen Hund würde er niemals in andere Hände geben. Das sind nur zwei Gründe, warum viele Obdachlose keine Unterkunft in Anspruch nehmen.“
Stadt klärt auf
Wir haben mal bei der Stadt nachgehakt, wieso die Unterkunft Geld kostet, wie sich der Betrag von 4,50 Euro zusammensetzt und wieso eigentlich keine Hunde mitgenommen werden dürfen. Sprecher Martin Schulmann erklärt: „Das Vorhalten von Unterkünften, die dortige soziale Betreuung und die Gewährleistung der Sicherheit über einen eingesetzten Wachdienst verursachen nicht unerhebliche Kosten“. Darum die Benutzungsgebühr.
Diese setze sich aus den Betriebskosten inklusive Heizung und Strom zusammen. Allerdings koste die Tagespauschale mittlerweile schon 5 Euro. Nur für jene, die Transferleistungen nach SGB II oder SGB XII beziehen, können kostenlos unterkommen.
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Und zum Thema Tiere heißt es einfach, dass diese nun mal laut Hausordnung verboten seien. „Dabei versucht das Referat Soziales im Rahmen der Einzelfallprüfung auf die Bedürfnisse und Wünsche der Hilfesuchenden einzugehen und mit ihnen gemeinsam individuelle Lösungen zu finden.“