- Ein Gelsenkirchener (14) ist am Tag vor Weihnachten gestorben, möglicherweise an Deo
- Hätte seine Schule das durch Aufklärung verhindern können?
- Schülersprecher Walid Omeirat verneint das
Gelsenkirchen.
Kostete Deo einen Gelsenkirchener (14) am Tag vor Weihnachten das Leben? Seine Schule, die „Schule an der Bergmannsglückstraße“ in Gelsenkirchen, spricht von einem „Unglücksfall“ am 23. Dezember. Fest steht: Marvin (Name geändert) ist tot.
Einige Fragen sind in diesem Fall noch offen. Beispielsweise, welche Rolle Deo-Dosen gespielt haben, die neben dem Jungen gefunden worden sind. Das ist aktuell Gegenstand der Ermittlungen der zuständigen Essener Staatsanwaltschaft.
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Eine weitere Frage lautet: Hätte seine Schule schon vorher etwas tun können, um seinen Tod noch zu verhindern? Beispielsweise in Form von Aufklärung über die Gefahren von Drogen? Schließlich soll sich Marvin bereits in der Vergangenheit Deo in den Mund gesprüht haben, wie von Mitschülern zu hören ist.
Diese Frage beantwortet Schülersprecher Walid Omeirat eindeutig mit Nein: „Die Schule hat nichts damit zu tun“, sagt er. „Wir haben relativ viele Lehrer, die sich genau um so was kümmern. Wir haben Busaufsichten, Innenaufsichten und Hofaufsichten. Da sind vier Lehrer, die auf uns aufpassen.“
Schülersprecher: „Da wird bei uns wirklich viel gemacht.“
„Wenn jemand zum Beispiel vor der Schule beim Rauchen erwischt wird, muss er länger bleiben. Dann wird ihm erklärt, welche Nebenwirkungen Drogen haben und dann werden die Eltern angerufen. Da wird bei uns wirklich viel gemacht.“
Die Frage, ob die Schule etwas hätte tun können, habe deshalb viele Schüler aufgeregt, sagt er – und nennt ein Beispiel des Umgangs, den Lehrer und Schüler dort miteinander pflegen. „Wir haben mal eine Klassenarbeit geschrieben und mein Klassenlehrer hat uns gesagt, dass jeder, der eine Eins schreibt, einen Döner und ein Getränk von ihm bekommt und das hat unser Lehrer dann auch gemacht. Als es dann aber auch Leute gab, die eine Fünf geschrieben haben, haben die auch noch eine Pommes bekommen. Jeder hat was gekriegt!“
„Du warst so beschmiert wie wir alle“
Auch die Trauerarbeit spiele demnach in der Schule eine große Rolle. Nicht nur Schüler hätten geweint, sondern auch Lehrer, sagt Walid Omeirat. In der Schule sei ein Kondolenzbuch ausgelegt worden, in dem alle ihre Trauer ausdrücken konnten. „Du warst so beschmiert (durchgeknallt, d. Red.) wie wir alle“, habe ein Schüler beispielsweise dort zum Abschied geschrieben.
Über die Konsequenzen, die der Tod des Jungen an der Schule haben könnte, will Schulleiterin Natascha Stahl-Morabito aktuell nicht sprechen. Nur so viel: „Für uns als Schule ist es ein dringendes Anliegen, dass unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Trauerarbeit die notwendige Ruhe zur Verarbeitung finden.“