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Essen: Wo sind die Corona-Zahlen abgeblieben? RKI-Dokument wirft Fragen auf – DAS steckt dahinter

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Essen. 

Die Hoffnung in Essen steigt. Die 7-Tage-Inzidenz sinkt auch in Essen immer weiter – und damit könnten diverse Lockerungen in der Stadt ab Freitag in Kraft treten.

Doch eine Sache, die Twitter-User unter einem Tweet der Stadt Essen anmerken, wirft große Fragen auf.

Essen: RKI-Zahlen fehlen so reagiert die Stadt

Dort hatte die Stadt die neuen Corona-Infos veröffentlicht. „Warum werden die Zahlen der letzten Tage nicht dem RKI gemeldet? Dort steht die Zahl 0“, schrieb einer. „Heute am Sonntag wurde wieder eine 0 gemeldet… weiß jemand warum?“, ein anderer. Dazu posteten sie Screenshots. Auf dem einen sind 61 Fälle von Seiten der Stadt angegeben. In der Excel-Übersicht des RKI sind allerdings 0 gemeldete Fälle aus Essen zu sehen.

Auch die Stadt Essen schaltete sich ein und musste zugegeben: „Das ist tatsächlich merkwürdig.“ Die Kollegen des Gesundheitsamtes hätten sowohl am 14. als auch am 15. Mai Fälle ans RKI gemeldet, heißt es.

Essens Stadtsprecherin hat keine Erklärung

Wir haben nochmal bei der Stadt nachgehakt. Doch eine Erklärung hat auch Pressesprecherin Silke Lenz nicht. „Anders als in anderen Städten arbeitet das Lagezentrum Untere Gesundheitsbehörde in Essen jeden Tag – auch am Feiertag. Entsprechend wurden die uns vorliegenden positiv gemeldeten Corona-Fälle in Essen auch an das Lagezentrum Gesundheit des Landes NRW weitergeleitet“, erklärt sie. Die Meldung an den Tagen sei nochmal überprüft worden, aber aus Sicht der Stadt korrekt.

Weshalb diese seitens des LZG nicht berücksichtigt wurden, könne sie nicht sagen, so Lenz.

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Weitere Nachrichten aus Essen:

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Vielleicht weiß das Robert-Koch-Institut mehr. „Bei den 7-Tage-Fallzahlen und -Inzidenzen für frühere Tage muss berücksichtigt werden, dass es sich um die jeweils an dem angegebenen Tag berichteten Werte handelt, die nicht durch an Folgetagen nachübermittelte Fälle aktualisiert werden“, heißt es vom RKI. Man spreche dabei von sogenannten für den Berichtstag „eingefrorenen“ Werten.

Da in der Regel an den Folgetagen noch Fälle mit einem Meldedatum an einem der Vortage nachübermittelt werden, erhöhe sich die 7-Tage-Inzidenz bei rückwirkender Betrachtung.

„Für die Inzidenzberechnung wird das Meldedatum verwendet. Das ist der Tag, an dem das Gesundheitsamt den Fall elektronisch erfasst hat“, erklärt eine Sprecherin des RKI. Und damit nicht der Tag, an dem der Fall beim RKI eingeht.

Inzidenzen können bei Stadt und RKI abweichen

Das kann zu unterschiedlichen Inzidenz-Zahlen bei Stadt und RKI führen. So zum Beispiel am Sonntag, als die Stadt Essen eine Inzidenz von 67,8 auswies, das RKI von 53,9. Dass die Zahlen des RKI meist etwas niedriger sind, liegt am Meldeverzug. Schließlich hat das Gesundheitsamt die Fälle zuerst behandelt. Von dort gehen sie an die zuständige Landesbehörde, die diese dann an das RKI übermittelt.

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„Durch den Übermittlungsverzug kann es zu einer Unterschätzung der 7-Tage-Inzidenz kommen, insbesondere bei dynamischen Entwicklungen, da noch nicht alle Daten vollständig vorliegen“, erklärt das RKI. Auch unterschiedliche Zeitrahmen bei der Erfassung könnten die abweichenden Inzidenzzahlen erklären.

Wer es also ganz genau wissen will, kann sich an den Zahlen seiner Stadt oder Landkreises orientieren, da diese die Corona-Fälle zuerst erfassen. (ms)

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