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Duisburg: Warum dieses besondere Startup alle verwundert

Duisburg: Warum dieses besondere Startup alle verwundert

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Mutter Andrea (54) und Sohn Lucas Lengwald (22) arbeiten zusammen. Für viele ein undenkbares Szenario, was auch mal zu Streit führen kann. Foto: FUNKE Foto Service

Duisburg. 

In Duisburg haben Andrea (54) und Sohn Lucas (22) Langwald den allerersten Unverpacktladen eröffnet! Das Thema Einkaufen ohne Plastik ist nicht neu und auch Unverpackt-Läden gibt es mittlerweile in vielen Städten im Ruhrgebiet. Doch so eng mit seiner Mutter zusammenarbeiten?

Nicht für jeden 22-jährigen Studenten ist dies ein dauerhaft denkbarer Zustand. Deswegen sprechen auch viele Kunden Lucas regelmäßig darauf an.

Duisburg: „Das geht nicht auf ewig gut, manchmal ist das schon angespannt“

„Das geht nicht auf ewig gut, manchmal ist das schon angespannt“, sagt Lucas (22) über die Zusammenarbeit mit seiner Mutter und lacht. Er will sein Studium in Bochum noch fortsetzen, aber als seine Mutter nach einem Spaziergang im Oktober 2018 zu ihm sagte, dass Duisburg dringend einen eigenen Unverpacktladen braucht, konnte er einfach nicht ‚Nein‘ sagen.

Der große Leerstand in Duisburg und, dass es bisher keinen Unverpacktladen in der Stadt gibt: das waren die größten Argumente für die Beiden.

Mutter-Sohn-Gespann gründet Startup

Passt ja auch hervorragend zum Studium von Lucas in Bochum. Denn dort beschäftigt er sich mit: „Nachhaltiger Entwicklung.“ „Ich bin noch Student, aber das ist jetzt erst einmal zweitrangig“, erklärt Lucas. Der 22-Jährige will sich erst einmal voll auf das Startup konzentrieren.

Bei „Duisburg Unverpackt“ können Duisburger nun lose Lebensmittel kaufen. 200 Artikel hat das Startup bisher im Sortiment. Die Lebensmittel sind allesamt nicht mit Plastik umhüllt.

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Erster Unverpacktladen in Duisburg bietet großes Gewürz-Sortiment

Am 13. Juli hat der 22-Jährige den Unverpackt-Laden mit seiner Mutter eröffnet. Seitdem haben schon einige Kunden das Mutter-Sohn-Gespann darauf angesprochen, die Besonderheit fällt auf, doch die Zusammenarbeit funktioniert.

Doch was ist das Außergewöhnliche an den neuen Unverpackt-Startups, von denen es mittlerweile auch im Ruhrgebiet viele gibt? „Jeder Unverpacktladen hat etwas anderes zu bieten, wir haben ein großes Sortiment an Gewürzen“, so Lucas.

Sortiment ohne Plastik: Kunden können mitbestimmen

Außerdem eine Besonderheit: „Wir haben eine Liste ausliegen, auf der Kunden ihre Produktwünsche eintragen können, nach und nach können wir unser Sortiment damit erweitern.“

„Das sind die Bio-Laden Preise, in der Tendenz sind wir aber günstiger“

Doch trotzdem ist das Ruhrgebiet kein einfacher Standort für Produkte, die nicht wahnsinnig günstig verkauft werden können. Das ist auch Lucas (22) und seiner Mutter bewusst. „Das sind die Bio-Laden Preise, in der Tendenz sind wir aber günstiger – zum Beispiel bei Nüssen“, erklärt der Student. Doch zertifizierte Zulieferer hätten einfach ihren Preis.

Immer wieder seien die Preise aber Thema bei seinen Kunden. „Man kennt das Einkommen der Kunden ja nicht und weiß daher nicht, ob sie wirklich so stark rechnen müssen. Wir bekommen aber mit, dass Kunden auf ihre Ausgaben bei uns achten oder achten müssen.“

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Mutter Andrea Langwald arbeitet in Vollzeit für das Startup

Wichtig ist dem jungen Startup aber vor allem, dass ein Bewusstsein dafür geschaffen wird sich Gedanken zu machen. „Über Preise und was man sich kauft“, findet Lucas.

Mit den Einnahmen seit der Eröffnung sind Lucas (22) und seine Mutter bisher zufrieden, Ziel ist weiter in dieser Form bestehen zu können. Lucas‘ Mutter Andrea (54) arbeitet in Vollzeit bei „Duisburg Unverpackt.“

Klar verteilte Aufgaben im Mutter-Sohn Startup

Damit es auf engstem Raum nicht zu Streitigkeiten zwischen Mutter und Sohn kommt, sind die Aufgaben im Unverpacktladen aber auch klar verteilt. „Ich kümmere mich eher um den Social-Media-Bereich und meine Mutter ist im Laden, das klappt bisher ganz gut“, sagt Lucas und schmunzelt.

Kaum Gegenwind für „Duisburg Unverpackt“

Es läuft also und hoffentlich noch eine lange Zeit, wenn es nach Lucas und Andrea Langwald geht. Am Wichtigsten ist ihnen, dass sie bisher kaum negatives Feedback bekommen haben.

„Vereinzelt gab es Anti-Stimmen, die meinen: ‚Das bringt nichts‘, aber das waren wirklich nicht viele“, sagt Lucas noch und muss dann auch schon wieder zurück an die Arbeit.