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Duisburg: Ex-Polizistin schmeißt Job hin – du wirst nicht glauben, was sie jetzt macht

Calea Toxic wollte etwas in ihrem Leben verändern. Sie arbeitete bei der Polizei Duisburg. Dann traf sie eine krasse Entscheidung.

© Nikitzo Photography / privat / Fotomontage: DER WESTEN

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Peitsche statt Knarre in Duisburg: Calea Toxic hing ihren alten Beruf als Polizistin an den Nagel – um als Domina arbeiten zu können. Jetzt ist die 36-Jährige sogar noch einen Schritt weitergegangen.

Ihr stand eine große Karriere bei der Polizei bevor – doch Calea Toxic entschied sich für ein anderes Leben. Sie sei schon immer eine „schillernde Persönlichkeit“ gewesen, sagt sie im Interview mit DER WESTEN. Inzwischen arbeitet sie nicht mehr nur als Domina. Calea Toxic, so ihr Künstlername, hat Anfang Oktober sogar ein eigenes Domina-Studio im Duisburger Stadtteil Meiderich eröffnet. Der Name des Etablissement: „Bizarrfabrik“.

Duisburgerin arbeitete gerne bei der Polizei

Und etwas bizarr ist auch der Lebenslauf der ehemaligen Polizistin. Elf Jahre arbeitete sie bei der Polizei Duisburg. Dort fuhr sie Streife, war in der Einsatzhundertschaft und zuletzt sogar bei der Kriminalpolizei (Kripo). Sie durchlief ein Auswahlverfahren für den Aufstieg in den höheren Dienst. Calea Toxic schaffte es, war angehende Polizeirätin. Doch je höher sie kam, desto schwieriger habe sie es gehabt. „Ich war optisch immer sehr auffällig und habe polarisiert. Ich hatte immer das Gefühl, ich müsse mich wegen meines Äußeren doppelt beweisen“, erklärt sie.

Calea Toxic sei schon immer eine „schillernde Persönlichkeit“ gewesen. Foto: Nikitzo Photography

Dennoch habe sie den Polizistinnen-Job sehr gerne gemacht. „Es waren auch keine elf schlechten Jahre, um Gottes Willen. Ich bin dankbar für die Zeit, die ich bei der Polizei hatte. Ich habe auch heute noch zu einigen Kollegen und Kolleginnen sehr guten Kontakt“, betont Calea Toxic. „Die Polizei hat mich auch zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Trotzdem wollte ich raus aus diesem Hamsterrad, diesem gesellschaftlich angepasst sein.“

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Als begann mit einer einzigen Party

Ihre Vorliebe für Fetisch-Partys, Lack, Leder und Co. entdeckte sie Anfang 20. Ihr Ex-Freund nahm sie das erste Mal auf eine Fetisch-Party mit. „Ich bin da mitgegangen und war sofort begeistert und gefesselt von der Atmosphäre, von den Menschen. Ich fand diese Freiheit toll zu sehen. Jeder wurde akzeptiert und dann diese Outfits, dieses Leder, verrucht. Das hat mich gefesselt“, schwärmt Calea Toxic. Und aus dem einmaligen Besuch wurde ganz schnell ein neues Hobby. Auf diversen Partys probierte sie sich immer weiter aus.

In unterschiedlichen Themen-Räumen können sich die Kunden ihren Fantasien hingeben.

Als ihre Mutter sehr schwer krank wurde, wurde Calea Toxic schließlich bewusst, wie schnell das Leben vorbei sein kann. „Ist das alles richtig, was ich mache? Immer dieses Hamsterrad und so zu sein, wie andere es von einem erwarten?“, fragte sie sich daraufhin. Eines Tages entschied die Duisburgerin für sich: So geht es nicht mehr weiter. Sie kündigte bei der Polizei und arbeitete fortan hauptberuflich als Domina. Zu dem Zeitpunkt war Calea Toxic 30. „Man ärgert sich im Leben viel mehr über Dinge, die man nicht versucht hat, als über die Dinge, die man versucht hat, die aber nicht geklappt haben“, argumentiert sie.

Keine Laufkundschaft, nur Termine

Calea Toxic fing an, bei einer Bekannten im Studio zu arbeiten, konnte dann sehr schnell in anderen Studios Fuß fassen. Nun folgte am 2. Oktober 2023 die Eröffnung ihres eigenen Domina-Studios „Bizarrfabrik“. Auf 750 Quadratmetern kann man sich hier seinem Fetisch hingeben. „Es gibt keine Laufkundschaft. Bei uns läuft alles nach Termin“, erklärt die Domina-Studio-Chefin.

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Pro Tag sind um die drei bis acht „Ladys“ vor Ort, welche die Kunden in unterschiedlichen Themenräumen in Empfang nehmen. Es gibt einen Tag- aber keinen Nachtbetrieb. „Die meisten Kunden, die zu uns kommen, stehen mit beiden Beinen fest im Leben und tragen viel Verantwortung. Sie wollen sich gedanklich einfach fallen lassen.“ Diskretion und Anonymität werden deswegen groß geschrieben.


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Das denkt Calea Toxic heute über ihre Entscheidung

In ihrem eigenen Domina-Studio bietet Calea Toxic auch nach wie vor Sessions mit sich selbst an. Auch, wenn Sex und der Domina-Service inzwischen nicht mehr strikt in der Szene getrennt werden. Sie selbst bietet nur den sogenannten „dominanten Service“ an. „Kein Oralverkehr, kein Geschlechtsverkehr. Wenn ein Kunde sich gut macht, dann darf er vielleicht meinen in Latex gehüllten Körper einölen oder meine Brüste berühren“.

Eine Stunde bei einer Domina kosten in der Regel zwischen 250 und 300 Euro. Doch am Ende entscheidet jede „Lady“ selbst, wie viel sie will. Bei bestimmten Extra-Wünschen kann auch ein Aufpreis verlangt werden.

Bereut habe Calea Toxic ihre mutige Entscheidung übrigens nie. „Sagen wir es mal so, ich habe den Job bei der Polizei gerne gemacht und hab auch meine Kollegen oft vermisst. Aber ich bin jetzt glücklich.“