Schon wieder wird gestreikt – in Duisburg und in ganz NRW. Die Straßenbahnen und Busse der DVG stehen genauso still wie die der Ruhrbahn, Bogestra und Co. Nur vereinzelt halten am Freitag, den 3. März, Busse am Hauptbahnhof und Osteingang.
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DER WESTEN ist am Morgen in Duisburg vor Ort und erfasst das Stimmungsbild der Reisenden am Bahnhof. Nicht jeder hier hat von dem erneuten Bahn- und Busstreik der Verdi gewusst. Teils standen sie sich unvorbereitet die Beine in den Bauch.
Bahnstreik in Duisburg: Reisender ahnungslos am Bahnhof
In der Vorhalle vom Busbahnhof läuft ein junger Mann gerade zu Fuß in Richtung Innenstadt. „Ich laufe gerade extra zur Arbeit“, erzählt Paul. Für ihn ist es heute sein letzter Tag bei der Biobäckerei. „Ich werde heute kündigen“, verrät der 24-Jährige. Doch jetzt ist ihm der Streik dazwischengekommen.
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„Ich hab’s gar nicht gecheckt, ich dachte, das wäre nur am Dienstag gewesen.“ Am 28. Februar war er nicht direkt von dem Streik betroffen gewesen – dafür jetzt am Freitag. „Ich stand gerade eine Stunde an der Haltestelle, bis ich es dann gemerkt habe.“ Denn da fuhr selbstverständlich nichts.
Reisende zeigen Verständnis
Paul findet es aber „ok“, dass nun wieder gestreikt wird und kann auch die Forderungen der Beschäftigten nachvollziehen. „Es ist gerade überall schwierig, viele Sparten sind von Niedriglöhnen betroffen.“ Er selbst habe zwei Jobs, von denen er nun einen kündigen will, um ein Praktikum bei einer Bank zu beginnen.
Und auch die vierköpfige Frauengruppe vor einer Bäckerei im Hauptbahnhofstunnel sieht die Situation am Freitag noch recht entspannt. „Alles gut“, sagt eine. „Hauptsache, die Züge kommen noch.“ Sie und ihre Kolleginnen wurden heute zum Bahnhof gebracht und warten nun mit einem Kaffee in der Hand auf die Abfahrt. „Aber Dienstag war schlimm“, merkt eine andere Frau dann doch an. „Da habe ich über eine Stunde zur Arbeit gebraucht.“
Bahnstreik in Duisburg: Aufregung im Netz
Während die Reisenden am Bahnhof recht verständnisvoll sind, zeigt sich im Netz teils ein sehr konträres Meinungsbild. „Jeder soll vernünftig bezahlt werden – das ist klar – aber sicherlich sollte diese Diskussion nicht auf den Rücken anderer ausgetragen werden“, schreibt ein Nutzer auf Facebook. Er bemängelt vor allem, dass man zu „sinnvollen Zeiten“ streiken solle. „Schon mal an die Seite jener gedacht, die von der Nachtschicht kommen und dann gucken können, wie sie nach Hause kommen?“
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Andere haben mittlerweile die Schnauze voll von den ewigen Streiks. „Reicht doch irgendwann“, meint ein anderer Nutzer. Die Kinder müssten zur Schule, die Eltern zur Arbeit. „Wie sollen die hin, wenn ihr jeden zweiten Tag streikt?“ Eine Nutzerin ergänzt hierzu noch die Pendler. „Wie stellt ihr euch das vor mit den Leuten, die täglich pendeln müssen?“, fragt sie nach. „Und auf den ÖPNV angewiesen sind? Wenn die Streiks weiter so gehen?“ Der Streik am Freitag, den 3. März, steht zudem im Zusammenhang mit der geforderten Verkehrswende der Fridays-for-Future-Bewegung. Wenn dadurch aber alle aufs Auto umsteigen müssten, sähe ein Duisburger den Sinn dahinter nicht. „Die Abgaswerte werden steigen, weil 1.000 Autos mehr fahren“, kritisiert er. Dann wäre wohl „Ende mit Klimaschutz.“