Dass es in Deutschland viel Bürokratie gibt, die einem das Leben schwer macht, muss man wohl niemandem mehr erklären. Hat man ein Anliegen bei der Stadt, muss man manchmal Wochen oder Monate auf Termine warten, Anträge werden erst nach Monaten bewilligt und nicht selten zieht das Ganze einen Rattenschwanz an unnötigem Papierkram nach sich. Doch was dieser Mann in Dortmund erleben musste, setzt dem Ganzen die Krone auf. Komplizierter geht es wirklich nicht.
Zweimal innerhalb weniger Monate wurde der Dortmunder geblitzt, zweimal landete ein Bußgeldbescheid in seinem Briefkasten. Der zweite kam von einer Behörde in Rheinland-Pfalz, die nicht nur ein Bußgeld verhängte, sondern auch ein einmonatiges Fahrverbot. Was zunächst nach einer normalen Praxis klingt, wurde im Laufe der Zeit immer skurriler. Die „Ruhr Nachrichten“ berichteten über die unfassbare Bürokratie in der Stadt.
Dortmund: Stadt verweigert Führerschein nach Fahrverbot
Nach einem Fahrverbot sollte der Dortmunder seinen Führerschein bei der Vergabestelle des Fahrverbots abgeben – die liegt bekanntlich in einem ganz anderen Bundesland. Telefonisch wurden ihm daraufhin zwei Möglichkeiten angeboten: Entweder er schickt den Führerschein per Post oder er gibt ihn einfach bei der Bußgeldstelle in Dortmund ab. Wie wir alle wissen, kann bei der Post auch mal etwas verlorengehen. Daher entschied er sich für die zweite Möglichkeit und wandte sich an die Stadt Dortmund. Doch die teilte ihm etwas Unfassbares mit: Die Stadt akzeptiere keine Führerscheine, die von einer auswärtigen Bußgeldstelle ausgestellt wurden.
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Auch bei zwei weiteren Polizeidienststellen in der Stadt erhielt er eher dürftige Antworten. Beide Polizisten teilten ihm fast wortgleich mit, dass er dort zwar seinen Führerschein abgeben könne, sie aber keine Verantwortung für ihn übernähmen. Wenn er weg sei, habe der Autofahrer das Problem, nicht die Polizisten, zitieren die „Ruhr Nachrichten“ aus dem Gespräch mit den beiden Dienststellen. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass die Polizei den Führerschein einkassiert? Das dachte sich zumindest der Dortmunder und gab seinen Führerschein bei einer der Dienststellen ab.
Bürokratie vom Feinsten
Dass niemand so recht den Führerschein annehmen will, wird verständlich, als er auf der Wache in Dortmund Körne sitzt und geschlagene 40 Minuten warten muss. So lange habe der ganze Papierkram gedauert, bis er die Quittung bekommen habe. Und auch danach war der Polizist noch eine halbe Stunde mit dem Verwaltungskram beschäftigt. Dokumente müssten geprüft, alles dokumentiert und elektronische Formulare ausgefüllt werden. Das kostet Zeit.
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Vor Corona hatte die Stadt Dortmund noch Führerscheine akzeptiert, für die andere Städte Fahrverbote verhängt hatten. Jetzt muss wohl die Polizei diese Arbeit machen. Bürokratie vom Feinsten!