Schockierende Vorfälle in Bochum. Drei Moscheegemeinden haben in den vergangenen Tagen Umschläge erhalten, deren Inhalt an Widerwärtigkeit kaum zu überbieten ist.
Daraufhin erstatteten die islamischen Gemeinden Anzeige bei der Polizei. „Die Bochumer Muslime sind besorgt über die volksverhetzende Tat und die zunehmende Islamfeindlichkeit“, heißt es aus den betroffenen Gemeinden (Ditib Schmidtstraße, IKV Querenbuger Straße und Islamische Gemeinde Bochum Dibergstraße). Jetzt ermittelt der Staatsschutz und muss Verbindung zu einem weiteren Fall prüfen.
Bochum: Moscheen erhalten widerliche Briefe
Seit dem Ausbruch des Kriegs im Nahen Osten ist die Stimmung auch in NRW aufgeheizt. Vertreter jüdischer und islamischer Gemeinden versuchen zu vermitteln, während die Zahl der antisemitischen Vorfälle in die Höhe steigt (mehr dazu hier >>>). Auch Muslime sehen sich aktuell großem Hass ausgesetzt.
Ein Beispiel dafür sind die ekelerregenden Inhalte der Post an die Bochumer Moscheegemeinden. In den Briefumschlägen befanden sich Tüten mit Fäkalien, Schweinefleisch und verbrannten Seiten der heiligen Schrift der Muslime. Die dazugehörige Nachricht war ebenso unmissverständlich wie widerwärtig: „Seiten des verbrannten, verfluchten Koran mit Hundescheiße, Dreck und Schweinefleisch! Der Koran da wo er hingehört in den schmutzigen Dreck!“
Es ist augenscheinlich der gleiche Inhalt, den zuvor auch Moscheen in Recklinghausen erhalten hatten. Bürgermeister Rajko Kravanja fand dafür deutliche Worte (mehr hier >>>).
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Staatsschutz Bochum ermittelt
Die Polizei Bochum bestätigte auf Nachfrage von DER WESTEN mehrere Anzeigen Bochumer Moscheegemeinden. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen und prüfe einen möglichen Zusammenhang zwischen den Briefsendungen. Die Polizei hofft nun, den oder die Verantwortlichen der Hassbriefe identifizieren zu können. „Man hinterlässt immer Spuren, wenn man einen Brief mit der Post versendet. Sei es durch DNA oder Poststempel“, zeigt sich ein Sprecher der Polizei Bochum zuversichtlich.
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Man habe außerdem bereits Kontakt zu den Gemeinden aufgenommen, um für den Umgang mit weiteren möglichen Vorfällen zu sensibilisieren. Der Polizeisprecher rät, solche Vorfälle immer zur Anzeige zu bringen, damit die Verantwortlichen am Ende zur Rechenschaft gezogen werden können.