- Der Bochumer Barkeeper Serkar Barzani (27) gewann den „Battle of Barwarriorz“
- In Köln wurde er zum schnellsten Barkeeper Deutschlands ausgezeichnet
- Dabei setzt er in seinem Laden auf eine ganz andere Philosophie
Bochum.
Gedämpftes Licht. Zitrusfrucht- und Zimtaromen mischen sich in der Luft. Nicht etwa der Marke Wunderbaum im Opel Corsa Baujahr 1997. Sondern natürlich – einfach angenehm. Dazu ein paar wohlige kubanische Klänge gemischt mit Hip Hop und R&B.
Die Crew hinter dem Tresen grüßt freundlich – trotz des gut gefüllten Ladens: Für Hektik ist in der Pearl’z Bar in Bochum an einem Donnerstag im Februar kein Platz.
Und hier soll der der schnellste Barkeeper Deutschlands arbeiten?
Gegen die großen Cocktail-Bars aus dem Bochumer „Bermuda3Eck“ wirkt der vor zwei Jahren eröffnete Laden von außen eher unscheinbar.
Nur vier Tische im Außenbereich. Im Gegensatz zur Konkurrenz mit ihren XXL-Drinks kommt das Pearl’z geradezu lächerlich klein daher. Ein schmaler Eingang führt in die schlauchartige Bar.
Der Besitzer trägt die „Bar“ im Namen
Drinnen begrüßt Besitzer Serkar Barzani (27) seine Gäste. Vor zwei Jahren öffnete er seine Cocktail-Bar. Inspiriert durch einen Ausflug nach Berlin. Dort begegnete ihm zum ersten Mal die „Mixology“.
Serkar ließ sich von der Cocktail-Kunst überzeugen. „Es geht nicht ums Saufen“, sagt er, „sondern um Genuss.“ Bei den meisten Wirkungstrinkern im Bermuda stößt sein Ansatz möglicherweise auf taube Ohren.
Gegen die Saufkultur
Aber seine Art der Entschleunigung hat sich hier mittlerweile etabliert. Wenn du dich zu ihm an den Tresen setzt, spürst du seinen Auftrag: Trinkkultur vermitteln.
Und seine Hingabe wird belohnt. Das Bar-Magazin „Mixology“ führt das Pearl’z als eins der 400 besten Lokale in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und 88 von 100 möglichen Punkten vergab „Falstaff“ an die Bochumer Bar. Zum Vergleich: die berühmte Schumann‘s Bar am Hofgarten wird mit nur fünf Punkten mehr gelistet.
Starke Konkurrenz beim „Battle of Barwarriorzׅ“
Im Prinzip spricht die Philosophie des Pearl’z gegen die Teilnahme an einer Schnelligkeits-Challenge „Bei mir im Laden geht es ums Detail. Bei dem Contest hat mich der Vergleich mit Barkeepern aus den besten deutschen Bars gereizt“, verrät der 27-Jährige.
Die Konkurrenz reiste beim „Battle of Barwarriorz“ am 6. Februar in Köln aus renommierten Bars aus ganz Deutschland an: Berlin, Hamburg, Freiburg. Es galt, sich im eins gegen eins durchzusetzen.
Wer als erster sieben Cocktails zubereitet hat, gewinnt
Barzanis Rekordzeit: 1:36 Minuten (Vor der Kamera von DER WESTEN brauchte er allerdings fünf Sekunden länger). Damit konnte der Barkeeper aus Bochum die Challenge für sich entscheiden. Seitdem trägt Serkar Barzani den inoffiziellen Titel des schnellsten Barkeeper Deutschlands.
Sein Preis: 1500 Euro und eine gepflegte Jeanskutte – als hätte Ausrichter Havana Club geahnt, dass der Sieger aus dem Ruhrpott kommen wird.
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