Zum zweiten Mal in Folge fehlt ein Deutschland-Rennen im Kalender der Formel 1. Das gab es noch nie.
Noch trauriger für die deutschen Fans der Formel 1: Aus Deutschland gibt es offenbar auch kein Interesse an einer Rückkehr.
Formel 1-Boss prangert an: Deutsche Promoter haben keinen Bock auf einen GP
60 Jahre lang war die Formel 1 Dauergast in Deutschland. Seit dem Debüt 1951 auf dem Hockenheimring fehlte die Bundesrepublik nur viermal im Rennkalender: 1955, 1960, 2015 und 2017.
2020 sprang der Nürburgring im Coronawirbel als Notlösung ein, 2021 fanden fünf GPs in unseren Nachbarländern statt – aber keins in Deutschland. Auch 2022 schauen die deutschen Fans in die Röhre. Und ein Comeback ist nicht in Sicht.
Stefano Domenicali schockt jetzt die schwarzrotgoldenen Motorsport-Fanatiker.
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Der Formel 1-Boss stellt gegenüber „Sport 1“ klar: Er selbst hätte liebend gern einen Deutschland-GP im Rennkalender – doch die Promoter zeigen derzeit keinerlei Interesse.
Domenicali „Enttäuscht und auch traurig“
„Ich bin enttäuscht und auch traurig, dass wir derzeit keinen deutschen Grand Prix haben. Allerdings sehe ich leider auch kein wirkliches Interesse aus Deutschland, wieder Teil des Formel-1-Kalenders zu werden“, sagte der Geschäftsführer der Formel 1 deutlich.
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„Schade und eigentlich kaum zu glauben“, verleiht Domenicali seiner Verwunderung Nachdruck. Es gäbe so viele Anfragen, dass man locker auf 30 verschiedenen Rennstrecken fahren könnte. „Und zu sehen, dass aus Deutschland niemand anklingelt, ist bedauerlich.“
„Die Deutschen sind leidenschaftliche Motorsport-Fans, die Stimmung am Nürburgring und in Hockenheim war immer fantastisch. In Anbetracht dieses Interesses glaube ich, dass darauf im Moment nicht die richtige Antwort gegeben wird“, so der Formel 1-Boss
Anfang 2022 will er persönlich das Gespräch mit deutschen Promotern suchen. „Es soll eine offene Diskussion werden, um auszuloten, wie die Formel 1 nach Deutschland zurückkehren kann.“ Ein Funken Hoffnung auf ein baldiges Comeback gibt es also doch noch.
Nürburgring will Formel 1 zurück
Kurz nach den harten Worten von Domenicali reagierte der Nürburgring-Betreiber auf die Vorwürfe. „Wir vertreten weiterhin den Standpunkt, dass wir uns die Formel 1 auf dem Nürburgring sehr gut vorstellen können, aber zu wirtschaftlich sinnvollen Rahmenbedingungen“, sagt Veranstalter Alexander Gerhard.