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Michael Schumacher nicht mehr im Koma, aber vor „sehr langer Rehabilitation“

Michael Schumacher nach Koma vor sehr langer Rehabilitation

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Michael Schumacher ist nicht mehr im Koma. Er hat das Krankenhaus von Grenoble verlassen, teilte seine Managerin Sabine Kehm am Montag mit. Schumacher war am 29. Dezember beim Skifahren mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt. Er hatte sich dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen.

Grenoble. 

Michael Schumacher liegt fünfeinhalb Monate nach seinem folgenschweren Ski-Unfall nicht mehr im Koma und hat die Uni-Klinik in Grenoble verlassen. Dem Formel-1-Rekordweltmeister stehe aber noch immer eine „lange Phase der Rehabilitation“ bevor, teilte seine Managerin Sabine Kehm am Montag mit. Seit dem 29. Dezember, als Schumacher mit schweren Kopfverletzungen in das CHU Grenoble gebracht worden war, bangen Fans in aller Welt um den siebenmaligen Champion.

Über den genauen Zustand Schumachers machte Kehm keine Angaben. Auch an welchem Ort der zweifache Familienvater, der seit vielen Jahren am Genfer See lebt, nun die Reha absolviert, sagte die Beraterin nicht. Das Universitätskrankenhaus von Lausanne (CHUV) meldete am Mittag, dass Schumacher in ihre Klinik verlegt worden sei. CHUV-Sprecher Darcy Christen bestätigte das der Schweizer Nachrichtenagentur sda.

Erste Stellungnahme seit Monaten

Mit der knappen Nachricht um 11.35 Uhr löste die Managerin des 45-Jährigen eine Welle der Erleichterung aus. Frühere Kollegen wie Fernando Alonso, Kumpel Lukas Podolski, Daimler-Chef Dieter Zetsche und auch Fußball-Weltverbandschef Joseph Blatter schickten aufmunternde Botschaften an den Patienten. Seit Wochen hatte es praktisch keine Neuigkeiten mehr von Schumachers Krankenbett gegeben. Immer wieder kursierten wilde Spekulationen.

Auch deshalb bekräftigte Kehm am Montag: „Für die Zukunft bitten wir um Verständnis, dass seine weitere Rehabilitation außerhalb der Öffentlichkeit erfolgen soll.“ Es war die erste Stellungnahme der Managerin seit rund zwei Monaten. Damals hatte sie von Momenten des Bewusstseins und des Erwachens berichtet, die Schumacher zeige.

Familie bedankt sich bei Ärzten und Pflegepersonal in Grenoble

Die Ärzte in Grenoble hatten Ende Januar damit begonnen, die Narkosemittel zu reduzieren und die Aufwachphase einzuleiten, nachdem Schumacher rund drei Stunden nach seinem Unfall Ende Dezember im Skigebiet oberhalb von Méribel notoperiert worden war. Er hatte sich bei dem Sturz trotz eines Helmes ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen.

„Seine Familie möchte sich ausdrücklich bei allen behandelnden Ärzten, Pflegern, Schwestern und Therapeuten in Grenoble ebenso wie bei den Ersthelfern am Unfallort bedanken, die in diesen ersten Monaten hervorragende Arbeit geleistet haben“, schrieb Kehm. Der Dank der Familie gelte auch all den Menschen, die Michael so viele gute Wünsche gesendet hätten. „Sie haben ihm sicher geholfen.“

Daimler-Chef Zetsche meldet sich per Twitter

Schumacher war am 29. Dezember in Méribel beim Skifahren mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt. Er hatte sich dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Ende Januar hatten die Mediziner im Krankenhaus von Grenoble begonnen, die Aufwachphase einzuleiten. Anfang April hatte Managerin Kehm bestätigt, dass Schumacher „Momente des Bewusstseins und des Erwachens“ zeige. Seitdem hatte es keine offiziellen und bestätigten Informationen zu Schumacher mehr gegeben.

Sechs Tage vor dem Formel-1-Rennen in Österreich reagierte der Grand-Prix-Zirkus mit großer Freude. „Wir hätten uns keinen besseren Start in die Woche wünschen können“, twitterte Schumachers ehemaliges Rennteam Mercedes. „Wir alle hoffen, dass seine Genesung gute Fortschritte macht und wir schon bald weitere positive Nachrichten erhalten“, übermittelte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Für Mercedes hatte Schumacher 2010 ein Comeback in der Königsklasse gegeben und sich dabei viele Sympathiepunkte erarbeitet.

„Was für eine großartige Nachricht!“

Auch sein früherer Arbeitgeber Ferrari, mit dem Schumacher fünf seiner sieben Titel gewann, meinte erleichtert: „Diese Neuigkeit ist ermutigend und macht uns Hoffnung.“ Viele andere Teams und Piloten schlossen sich an. „Kämpfe weiter, Champ!“, schrieb der Rennstall Caterham. „Wirklich gut & glücklich, das zu hören!!!“,meinte Nico Hülkenberg. „Michael aus dem Koma. So happy“, schrieb Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld.

Auch aus dem Lager der Fußball-Nationalmannschaft kamen kurz vor dem WM-Auftaktspiel gegen Portugal umgehend Mutmacher-Botschaften für Schumacher. „Was für eine großartige Nachricht!!!“ twitterte Podolski. „Ich bin so froh und glücklich, als ich es eben erfahren habe.“ Abwehrspieler Jerome Boateng wünschte dem Ex-Rennfahrer: „Werde schnell gesund!“ FIFA-Präsident Blatter begrüßte „eine wunderbare Nachricht. Alles Gute für die weitere Rehabilitation.“ Der ehemalige Bundesliga-Profi Hans Sarpei schrieb: „Eine Botschaft, die schöner ist als jeder Sieg.“

„Man hat nie vergessen, für was der Michael steht“

Schumachers Schicksal beschäftigt seit dem schweren Unfall die Welt. Der in Hürth-Hermülheim geborene Rekordweltmeister ist immer noch einer der bekanntesten Sportler und hat die Formel 1 vor allem in Deutschland zu einer enorm populären Sportart gemacht. Von seinen 306 Grand Prix gewann er 91, insgesamt 68 Mal stand er auf der Pole Position – beides ist Rekord.

Am Ende der Saison 2012 beendete Schumacher seine aktive Karriere, doch für viele seiner Nachfolger gilt er weiterhin als Vorbild und Referenzgröße. „“Man hat nie vergessen, für was der Michael steht, für mich vor allem“, sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel vor wenigen Wochen. Die Hoffnung auf eine Genesung seines Freundes hat seit Montag wieder neue Nahrung bekommen. (dpa)

Die Mitteilung im Wortlaut 

Michael Schumacher befindet sich nicht mehr im Koma. Das teilte Managerin Sabine Kehm am Montag mit. dpa dokumentiert die Presseerklärung zum Zustand des vor über einem halben Jahr beim Skifahren verunglückten Formel-1-Rekordweltmeisters.

„Michael hat das CHU Grenoble verlassen, um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen. Er ist nicht mehr im Koma.“

„Seine Familie möchte sich ausdrücklich bei allen behandelnden Ärzten, Pflegern, Schwestern und Therapeuten in Grenoble ebenso wie bei den Ersthelfern am Unfallort bedanken, die in diesen ersten Monaten hervorragende Arbeit geleistet haben.“

„Der Dank der Familie gilt auch all den Menschen, die Michael so viele gute Wünsche gesendet haben. Sie haben ihm sicher geholfen.“

„Für die Zukunft bitten wir um Verständnis, dass seine weitere Rehabilitation außerhalb der Öffentlichkeit erfolgen soll.“ (dpa)