Es brodelt bei Borussia Dortmund. Während sich sportlich nach dem jüngsten Wochenende alle in den Armen liegen und vom Titel träumen (hier mehr dazu), läuft es nicht überall so harmonisch. Bei einem Thema legt sich die Fanszene des BVB nun sogar mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke an.
Dabei geht es allerdings nicht um einen internen Vorgang bei Borussia Dortmund. Vielmehr stoßen sich die Anhänger an Plänen der DFL, die Watzke als Vorsitzender des Aufsichtsrats mit verantwortet. Nun wurde die nächste Stufe in diesem Streit gezündet.
Borussia Dortmund: Deutliche Fan-Plakate
„Nein zu Investoren“, „Anteilsverkauf unerwünscht“, „Internationale Konkurrenz bei nationaler Gleichgültigkeit?“ oder „Akis Mund ist voller Schaum. Der Anteilsverkauf – sein größter Traum“ – es waren nur einige der Plakate, die man am Samstag zuhauf auf der Dortmunder Südtribüne sehen konnte.
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Die Botschaft war eindeutig – und der Adressat auch. Die Fans von Borussia Dortmund stellten sich in aller Deutlichkeit gegen die Pläne der DFL, einem Investor gegen die Zahlung einer Milliardensumme Anteile an den Medienerlösen zu gewähren.
Nächste Stufe gezündet
Kurz darauf zündeten die Fans die nächste Stufe. In einem offenen Brief wandten sich das Bündnis „Südtribüne Dortmund“ sowie das Fanzine „Schwatzgelb“ gemeinsam an das Präsidium von Borussia Dortmund. Dabei geht es den Verfassern besonders darum, aufzuzeigen, wie die DFL-Pläne mit dem auf der letzten Jahreshauptversammlung beschlossenen Grundwertekodex des BVB kollidieren.
Eine Billigung des Investoreneinstiegs durch Borussia Dortmund berge die Gefahr, „dass mit elementaren Punkten dieses Kodexes gebrochen wird“, heißt es unter anderem in dem Brief.
Borussia Dortmund: Fans wittern große Probleme
Konkret geht es um die Sorgen, dass ein Investor zur Gewinnmaximierung in Zukunft bestimmte Spiele im Ausland stattfinden lassen könnte. In Ländern wie Spanien und Italien schon kein Tabu mehr. Zudem läge in einem solchen Fall wohl auch eine weitere Zerstückelung des Spieltags mit vielen, aus Fan-Sicht, unmöglichen Anstoßzeiten auf der Hand.
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Zudem wird auch das Modell kritisiert, dass die Finanzspritze über Jahre durch die zu erwartenden Erlöse zurückbezahlt werden soll. Es sei „doch gerade ein solches Geschäftsmodell gewesen, das Borussia Dortmund vor noch nicht einmal zwanzig Jahren ganz nah an den Rand des Abgrunds geführt hat“, machen die Fans deutlich, warum sich das BVB-Präsidium aus ihrer Sicht in die Diskussion einschalten – und damit gegen Watzke stellen sollte.
Klar ist: Das Thema Investoren bei der DFL nimmt nun so richtig Fahrt auf. In dieser Woche endete die Bewerberphase. Dann wählt die DFL einen möglichen Partner aus, über den die Vereine entscheiden müssen.