Ohrenbetäubende Explosion in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Bereich der Innenstadt von Hamm im Ruhrgebiet. Wie ein Sprecher der Polizei gegenüber DER WESTEN mitteilte, haben Unbekannte versucht, den Eingang eines Juweliergeschäftes in der Fußgängerzone (Weststraße) zu sprengen.
Die Explosion riss Anwohner gegen 3 Uhr aus dem Schlaf. Sie berichteten der Polizei über zwei Männer, die sich kurz nach der Explosion mit einem hellen Motorroller aus dem Staub machten. Die Einsatzkräfte eilten zum Tatort im Ruhrgebiet – und entdeckten einen weiteren Sprengsatz.
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Ruhrgebiet: Anwohner nach Explosion evakuiert
So haben sich die Anwohner rund um das Juweliergeschäft mitten in der Hammer Fußgängerzone ihre Nacht sicher nicht vorgestellt. Erst standen sie nach der Explosion senkrecht im Bett – dann mussten sie auch noch ihre Wohnungen verlassen.
Denn als die ersten Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr am Tatort eintrafen, entdeckten sie neben zahlreichen Scherben und Trümmerteilen noch einen zweiten Sprengsatz, bei dem es sich nach Angaben des Polizei-Sprechers um eine „Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung“ handelte. Diese war offenbar in einer Sporttasche verstaut – ganz im Gegensatz zu Automatensprengungen, bei denen in der Regel Gasgemische eingeströmt werden. Aus Sicherheitsgründen mussten insgesamt neun Anwohner aus Wohnungen oberhalb, neben und gegenüber des Geschäfts evakuiert werden. „Sie kamen in einem von den Stadtwerken Hamm zur Verfügung gestellten Bus unter.“ Verletzt wurde zum Glück niemand.
Sprengsatz nach Explosion gesprengt
Die Polizei forderte Entschärfer vom LKA Düsseldorf an, die den Sprengsatz letztlich mitnahmen und an den nicht weit entfernten Lippewiesen sprengten. Bei den Ermittlungsarbeiten unterstützt am Freitagvormittag auch ein Team der KTU Dortmund. Bis zur Freigabe der Spurensicherung bleibt der Bereich der Fußgängerzone rund um den Tatort gesperrt.
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Ob die Täter Beute machen konnten, ist bislang unklar.