Jedes Jahr geschehen an den Bahnhöfen in Deutschland zahlreiche Verbrechen. Die Bundespolizei hat dazu im März Zahlen veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass es an deutschen Bahnhöfen im vergangenen Jahr mehr als 23.000 Gewaltdelikte gab. Eine Ruhrgebiets-Stadt landete in dem Ranking der gefährlichsten Hauptbahnhöfe unter den ersten zehn.
Die meisten Gewaltdelikte ereigneten sich allerdings am Hamburger Hauptbahnhof. Am meistfrequentiertesten Bahnhof Deutschlands registrierten die Behörden 667 Fälle. Das sind rund zwei Gewalttaten pro Tag. Aus Sicht der Deutschen Bahn seien Bahnhöfe objektiv allerdings sicherer als der überwiegende öffentliche Raum. Gemessen an der Zahl der Reisenden pro Tag (in Hamburg: 540.000) sei das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, sehr gering. „Und trotzdem natürlich Ansporn für uns, die Zahl noch weiter zu senken.“
Ruhrgebiet: Das ist der gefährlichste Pott-Bahnhof
Der gefährlichste Bahnhof im Ruhrgebiet ist den Erhebungen zufolge der Dortmunder Hauptbahnhof. Hier ereigneten sich im vergangenen Jahr 445 Gewaltdelikte. Damit rangiert die Pott-Stadt im bundesweiten Vergleich auf Rang acht.
In einer anderen Statistik ist Dortmund allerdings trauriger Spitzenreiter. So registrierten die Behörden in der Pott-Stadt die meisten Waffendelikte und Straftaten im Zusammenhang mit Drogen. Nur in einer NRW-Stadt gab es noch mehr Anzeigen.
Gewaltdelikte an Bahnhöfen 2022:
- 1. Hamburg Hbf: 667
- 2. Hannover Hbf: 549
- 3. Nürnberg Hbf: 548
- 4. Frankfurt (Main) Hbf: 537
- 5. Berlin Hbf: 521
- 6. Köln Hbf: 478
- 7. München Hbf: 471
- 8. Dortmund Hbf: 445
- 9. Leipzig Hbf: 438
- 10. Düsseldorf Hbf: 391
- 12. Essen Hbf: 340
- 18. Münster Hbf: 202
Gefährlichster Bahnhof in NRW
So landete der Kölner Hauptbahnhof mit 478 Gewaltdelikten auf Rang 6 der Liste. Außerdem kamen hier die meisten Diebstähle und Sexualstraftaten zur Anzeige.
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Den Erhebungen der Behörde zufolge scheint der Nürnberger Hauptbahnhof im vergangenen Jahr einer der Verbrechensschwerpunkte gewesen zu sein. So landete der Bahnhof nicht nur bei Gewaltverbrechen unter den ersten drei, sondern auch bei den Sexual- und Eigentumsdelikten. (mit dpa)