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Gelsenkirchenerin lässt sich Tankstelle tätowieren – der Grund ist bemerkenswert

Eine Gelsenkirchenerin tätowiert besondere Orte aus Gelsenkirchen. Im Interview mit DER WESTEN verrät sie die bemerkenswertesten Geschichten.

© Rieke Sasse

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Ob Gelsenkirchen eine „schöne“ Stadt ist, ist Ansichtssache. Mit der Pott-Stadt werden nämlich eigentlich nur Schlagworte wie Industriegeschichte und Schalke in Verbindung gebracht – doch der Ort hat auch grüne Oasen und besondere Plätzchen zu bieten.

Kein Wunder, dass für manche Gelsenkirchen ein ganz besonderer Ort ist. Das weiß auch Tätowiererin Melina Di Febo. Sie hat nun ein ganz spezielles Projekt gestartet. Dabei wurde schnell klar: Eine Tat lässt niemanden kalt …

Stadtstiche in Gelsenkirchen: Tattoo-Projekt geht unter die Haut

Ursprünglich wollte Di Febo mit ihrer Idee ein Künstlerstipendium erhalten, doch das Projekt war zu groß angelegt. So entstand „Stadtstiche“, eine gemeinsame Aktion mit der Stadt (>>> wir berichteten).

Das Prinzip dabei ist einfach: Tattoo-Fans konnten ein Foto von einem ihrer Lieblingsorte in Gelsenkirchen durch einen kleinen rechteckigen Rahmen schießen, der an verschiedenen Stellen in der Stadt zu finden war. Im Juli 2025 macht Melina Di Febo aus den Fotos dann Tattoos. Das Beste daran: Die Stadt übernimmt die Hälfte der Kosten, sodass das Tattoo „nur“ 150 Euro kostet.

In Gelsenkirchen läuft derzeit ein besonderes Tattoo-Projekt. NRWler können sich ein Motiv ihrer Wahl auf die Haut stechen lassen – das Motiv muss nur in den „Stadtstiche“-Rahmen passen. Credit: Rieke Sasse

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Wichtig zu wissen ist, dass es sich dabei nicht um eine direkte finanzielle Unterstützung für Künstler handelt, sondern um eine Förderung der Kunstform Tattoo durch die Stadt. „Da wird niemanden etwas weggenommen“, so Melina Di Febo zu DER WESTEN.

Mittlerweile ist der Einsendeschluss für die Tattoo-Wünsche vorbei und es hat sich deutlich gezeigt, dass sich aus den rund 40 Fotos ein Motiv herauskristallisiert, das einigen Einwohnern wohl am Herzen liegt. Oft gewählt wurde nämlich der Flutlichtmast vorm alten Stadion. Neben „klassischen“ Motiven wie Straßennamen oder den Panoramaaussichten wurden aber auch ganz spezielle Motive eingereicht.

Ein Tattoo für die Ehefrau

„Eine Kundin hat mir ein Foto von einer Tankstelle geschickt“, erzählt Di Febo lachend. „Das ist der Blick von ihrer Arbeitsstelle aus – und sie geht sehr gerne ins Büro.“ Es gibt aber auch Motive, die zu Tränen rühren. So hat eine Person ein Foto von „dem Baum geschickt, unter dem sie ihre freie Trauung hatte.“

Auch ein anderer Mensch aus Gelsenkirchen wählte ein familiäres Motiv. Ein Mann schickte etwa den Platz, an dem er sein erste Treffen mit seiner Liebsten hatte. „Genau dort hatte er das Date mit seiner Frau“, verrät die Tätowiererin DER WESTEN.


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Somit ist klar: Die Tattoos sind nicht nur für die einzelnen Personen wichtig – sie sind auch ein Herzensprojekt der Stadt. Immerhin verbinden sie alle eines: Gelsenkirchen.