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Herten: Mutter und Kinder getötet ++ Vater in Haft – aber nicht wegen Mordes

Dramatische Entdeckung in Herten: Eine Mutter und ihre Kinder lagen tot in der Wohnung. Jetzt gibt es Neuigkeiten zum Vater.

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© picture alliance/dpa/7aktuell.de

Warum werden Fahndungsfotos so spät veröffentlicht?

Wenn die Polizei Fahndungsfotos veröffentlicht, sind oft Wochen seit der Tat vergangen. Wann darf die Polizei Fahndungsfotos veröffentlichen? Und warum dauert das so lange?

Schreckliche Szenen müssen sich am Dienstagabend (16. Mai) in einer Wohnung in Herten (Kreis Recklinghausen/Ruhrgebiet) abgespielt haben! Die Polizei fand um kurz nach 22 Uhr drei Leichen: eine 37-jährige Frau und ihre zwei Kinder. Die Mädchen waren fünf und sieben Jahre alt (Angabe korrigiert – die Polizei hatte zunächst „fünf und acht Jahre“ gemeldet). Den Vater fanden die Ermittler erst nach stundenlanger Suche. Er sitzt seit Donnerstag (18. Mai) in Untersuchungshaft und hat sich inzwischen zu dem tragischen Ereignis geäußert.

Herten: Mutter und Töchter tot aufgefunden

Eine 29-jährige Bekannte der toten Frau hatte am Dienstag die Polizei informiert, nachdem die türkischstämmige Familie nicht mehr erreichbar gewesen war. Auch auf Klopfen und Klingeln reagierte in der Wohnung an der Feldstraße im türkisch geprägten Hertener Stadtteil Paschenberg niemand. Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Herten öffneten die Tür der Wohnung, bei der es sich um ein umgebautes früheres Ladenlokal im Erdgeschoss an einer Hauptverkehrsstraße handelt.

Herten
Die Polizei verschaffte sich am Dienstagabend um 22 Uhr Zugang zu der Wohnung. Foto: Marc Gruber/7aktuell.de/dpa

Im Innern fanden die Beamten am Dienstagabend dann die 37-jährige Mutter und ihre fünf und sieben Jahre alten Töchter tot auf. Sie sollen, wie Nachbarn erzählen, erst seit kurzer Zeit in Herten gelebt haben. Wie die „Bild“ berichtet – eine Bestätigung der Polizei steht noch aus –, wurden alle drei Leichen im Schlafzimmer vorgefunden.

Eine Mordkommission hat die Ermittlungen zu der schrecklichen Tat in Herten aufgenommen und inzwischen zahlreiche Vernehmungen und Untersuchungen im Umfeld durchgeführt. Die genaue Todesursache der Mutter und der Mädchen konnte vor Ort nicht festgestellt werden. Am Mittwoch (17. Mai) wurden daher alle drei Leichen gerichtsmedizinisch untersucht.

Herten: Vater der Kinder festgenommen

Der Lebensgefährte der Toten und Vater der beiden Kinder, ein 35-jähriger Mann, wurde zunächst nicht in der Wohnung angetroffen. Erst in den frühen Morgenstunden des Mittwochs (17. Mai) und nach intensiven Suchmaßnahmen und einer Handy-Ortung fanden Beamte der Polizei Recklinghausen den Mann in der Nachbarstadt Marl. Auch die drei Leichen wurden erst am Mittwochmorgen vom Tatort abtransportiert. Fast acht Stunden hatten vor Ort die Ermittlungen und die Sicherung der Spuren angedauert.


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Vater gesteht: Frau und Töchter erstickt

Der 35-jährige Lebensgefährte der Frau und Vater der beiden Kinder wurde festgenommen und verhört. Wie die Staatsanwaltschaft Bochum und das Polizeipräsidium Recklinghausen am Donnerstagnachmittag mitteilten, zeigte sich der Mann geständig. Polizei-Sprecherin Ramona Hörst: „Er räumte ein, die Frau und Töchter erstickt zu haben. Als Motiv gab er vorangegangene Beziehungsstreitigkeiten zwischen ihm und der Frau an.“

Der 35-Jährige wurde am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bochum einer Haftrichterin am Amtsgericht Recklinghausen vorgeführt. Diese erließ Haftbefehl. Aber nicht, wie vielleicht zu erwarten war, wegen Mordes, sondern wegen dreifachen Totschlags.

Warum Totschlag – und nicht Mord?

Der Unterschied, der sich bei einer möglichen späteren Verurteilung auch auf das Strafmaß auswirken kann, liegt vor allem beim Motiv und bei der Vorgehensweise. Sowohl bei Mord als auch bei Totschlag handelt es sich um vorsätzlich begangene Taten. Ein Mörder ist laut Strafgesetzbuch, wer geplant und vorsätzlich aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder aus anderen niedrigen Beweggründen tötet, und zwar auf heimtückische, skrupellose oder grausame Weise. Geschieht die Tötung hingegen nicht geplant, sondern spontan, also zum Beispiel im Affekt oder wegen einer seelischen Belastung oder aus einem heftigen Streit heraus, dann handelt es sich juristisch um Totschlag. Dies trifft nach Ansicht der Haftrichterin offenbar auf die aktuelle Tat in Herten zu.

Offene Fragen nach Obduktion der Leichen

Nach dem Fund der drei Leichen in Herten sind noch Fragen offen. Die Leichen der 37-Jährigen und der beiden fünf und acht Jahre alten Mädchen wurde ab Mittwochvormittag obduziert. Aber, so Polizei-Sprecherin Ramona Hörst am Donnerstag: „Zur Klärung der genauen Todesursachen sind nach den Obduktionen der Opfer noch weitere Untersuchungen nötig. Auch die Auswertung der am Tatort gesicherten Spuren dauere noch an.