Düsseldorf.
Am Düsseldorfer Flughafen droht zu den Osterferien wieder Flugchaos. Möglicherweise kann die Essener Sicherheitsfirma Kötter nicht die nötigen Stellen für die Reisezeit besetzen.
Es fehlen 25 der 100 zusätzlichen Luftsicherheitsassistenten am Flughafen.
Flughafen Düsseldorf: Sicherheitspersonal fehlt
In einem internen Schreiben von Kötter, das DER WESTEN vorliegt, heißt es: „Aufgrund der unerwartet schlechten Besteherquoten in den Prüfungen werden wir diese Zahl nicht erreichen, sondern nur 75.“
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Gegenüber „RP Online“ äußerte sich NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) alarmiert: „Es ist Aufgabe des Auftraggebers Bundespolizei, die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarungen vom Dienstleister einzufordern“.
Schon 2017 spielten sich am Flughafen Düsseldorf chaotische Szenen ab
Kötter ist im Auftrag der Behörden für die Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer Flughafen zuständig.
Schon vergangenes Jahr sorgten Engpässe bei der Essener Firma Kötter für chaotische Szenen am Düsseldorfer Flughafen. Wegen Personalmangels konnten nur wenige Sicherheitsschleusen geöffnet werden, die Folge waren lange Schlangen und brutale Wartezeiten. Der Flughafen riet allen Passagieren damals, möglichst früh anzureisen.
Gewerkschaft äußert sich besorgt
Wegen der langen Wartezeit drohte die Situation zwischenzeitlich zu eskalieren. Sogar die Bundespolizei musste eingreifen.
Die Gewerkschaft Verdi äußerte sich besorgt, dass die Lage erneut eskalieren könnte. „Es ist zu befürchten, dass es zu ähnlichen Zuständen kommt wie 2017“, sagt Verdi-Sekretär Özay Tarim.
Laut Verdi sind die Zahlen sogar noch dramatischer:„Geplant waren 100 neue Sicherheitskräfte bis zu Beginn der Osterferien 2018 für die Fluggastkontrolle einzustellen. Tatsächlich sind aber diese Woche lediglich 12 Luftsicherheitsassistenten/-innen eingestellt worden. Ein absolutes Desaster: Von rund 100 Schulungsteilnehmenden haben nur 12, die von der Bundespolizei durchgeführte Endprüfung, bestanden“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.
Kötter sieht Situation gelassener
Und weiter: „Das Missmanagement darf nicht zu Lasten unserer Kolleginnen und Kollegen in der Fluggastkontrolle gehen. Wir haben große Sorge, dass auch in diesem Jahr mit einer hohen Arbeitsbelastung zu rechnen ist. Die Fluggastzahlen werden in diesem Jahr nochmal gegenüber 2017 weiter ansteigen.“
Die Essener Sicherheitsfirma Kötter weist die Vorwürfe scharf zurück: „Die ver.di-Darstellung ist reine Panikmache, die lediglich zu unnötiger Verunsicherung bei den Fluggästen und unseren Luftsicherheitsassistenten führt sowie einer fairen Sozialpartnerschaft nicht gerecht wird.“
Kötter sieht Situation am Flughafen Düsseldorf entspannter
Das Unternehmen sieht die Situation gelassener: „Wir sind auf den anstehenden Osterreiseverkehr am Flughafen Düsseldorf gut vorbereitet und halten unser Versprechen umfassender Personalverstärkung“, sagt Peter Lange, Geschäftsführender Direktor von Kötter Aviation Security.
Auch in dem internen Schreiben heißt es, man sei „zuversichtlich, dass die vorhandene Lücke von 25 Luftsicherheitsassistenten“ geschlossen werden könne.
Flughafen Düsseldorf gibt sich besorgt
Der Düsseldorfer Flughafen zeigt sich in einer Stellungnahme trotzdem alarmiert: „Nachdem es bereits in den vergangenen Wochen immer wieder Unterdeckungen beim Personal gab, erreichen uns in diesen Tagen in der Tat Informationen, die auf Personalengpässe bei den Kontrollen während der Hauptreisezeit hindeuten. In Kenntnis des bevorstehenden Passagieraufkommens und des am Airport registrierten Personals an den Kontrollstellen blicken daher mit einer berechtigten Skepsis auf die vor uns liegenden Monate. Das ist sehr schade, weil das Problem ja lange genug bekannt ist.“ Dem Flughafen sind allerdings die Hände gebunden. Denn die Entscheidung über den zuständigen Sicherheitsdienst wird nicht beim Flughafen selbst entschieden – sondern beim Bundesinnenministerium. Der Flughafen würde längst gerne ein zweites Sicherheitsunternehmen am Standort sehen.
„Wir haben dem Bundesinnenministerium bereits Ende vergangenen Jahres hierzu sehr konkrete und vor allem kurzfristig umsetzbare Vorschläge unterbreitet. Bis heute erkennen wir jedoch leider nicht, dass man in Berlin an einer entsprechenden Lösung der schwierigen Situation arbeitet.“