Neue Woche, neue Probleme bei der Deutschen Bahn in NRW. Schon zum Start des Deutschlandtickets herrschte am vergangenen Dienstag (2. Mai) das blanke Chaos auf den Gleisen in NRW – unter anderem, weil Unbekannte Glasfaserkabel in Bochum durchgetrennt hatten (mehr hier). Nur wenige Tage später glichen sich die Ereignisse.
Denn am Montagmorgen (8. Mai) mussten Mitarbeiter der Deutschen Bahn schon wieder feststellen, dass Unbekannte Kabel beschädigt haben – nur wenige hundert Meter vom Tatort der vergangenen Woche entfernt. Und wieder hat die Aktion den Bahn-Verkehr in Bochum komplett lahmgelegt (hier alles zu den Auswirkungen >>>). Eine Sprecherin der Bundespolizei erklärt die Hintergründe im Gespräch mit DER WESTEN. Ihre Aussagen machen Pendlern wenig Hoffnung.
Bahn-Chaos in NRW: Das steckt hinter dem Vandalismus
Die Deutsche Bahn sprach am Montagmorgen zunächst von Vandalismus-Schäden. Schnell kamen Erinnerungen an die Sabotage-Fälle an NRW-Stellwerken der letzten Monate hoch (mehr hier). Doch die beiden Fälle aus Bochum sind den ersten Ermittlungen der Bundespolizei zufolge anders gelagert. So gehen die Beamten derzeit von Kabeldieben aus, die auf der Sucher nach Kuper gewesen sein sollen.
Im Gegensatz zur letzten Woche sollen die Unbekannten am Montag Erfolg gehabt haben. „Sie haben etwa zehn Meter Kupferkabel entwendet“, sagte die Sprecherin der Bundespolizei gegenüber DER WESTEN. Auf der Suche nach Kupfer hätten sie allerdings auch Glasfaserkabel beschädigt, die zur Steuerung von Signalen benötigt werden. Nach Angaben der Polizeisprecherin sei für Laien von außen nicht zu erkennen, ob unter dem Schutzmantel der jeweiligen Kabel Kupfer oder Glasfasern verborgen seien. Deshalb komme es bei Kupferdiebstahl häufig zu dem Kollateralschaden.
Bahn-Pendler brauchen starke Nerven
Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Aktionen in Bochum besteht, wollte die Polizeisprecherin weder ausschließen noch voraussetzen: „Wir ermitteln in jede Richtung.“ In Absprache mit der Deutschen Bahn werde die Bundespolizei Maßnahmen treffen, um die Kupferdiebe zu schnappen. Die Rede ist unter anderem von einer erhöhten Anzahl an Polizeistreifen und mehr Überwachung durch Sicherheitspersonal der Deutschen Bahn. Ins Detail wollte die Sprecherin dabei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gehen.
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Sie gab allerdings auch zu: „Die Summe der Bahnstrecken in unserem Einzugsgebiet ist immens.“ Im letzten Jahr sei es in einem Fall gelungen, Kupferdiebe auf frischer Tat zu ertappen. Der Gruppe konnte noch weitere Taten zugeordnet werden. Aber es sei nahezu ausgeschlossen, überall da zu sein, um solche Taten zu verhindern. Ein Ausblick, der Bahn-Pendlern in NRW wenig Hoffnung auf reibungslose Abläufe in der Zukunft macht.