Schwerer Schlag gegen die Clan-Kriminalität in NRW!
Gleich in mehreren Städten in NRW gehen Staatsanwaltschaft und Polizei seit den frühen Morgenstunden am Mittwoch, 04. Mai, mit großen Razzien gegen die organisierte Clan-Kriminalität vor. Anlass dafür sind eine ganze Reihe an Gründen.
In insgesamt 14 Objekten in Solingen, Leichlingen, Wuppertal und Unna führt die Justiz mit 100 Beamten Razzien unter anderem wegen des Verdachts der Geldwäsche und dem Erschwindeln von Amtshilfen im großen Stil durch.
Clan-Kriminalität in NRW: Razzia in Solingen, Wuppertal, Leichlingen und Unna
So sollen die fünf Beschuldigten, die Hauptziel der Durchsuchungen sind, durch kriminelle Geschäfte wie dem illegalen Verkauf von Wasserpfeifentabak Millionen erwirtschaftet haben und dieses Geld dann durch andere Familienmitglieder und Bekannte „gewaschen“ haben.
Weiter sollen sie sich auf betrügerischem Weg Leistungen der Corona-Soforthilfe erschlichen haben, ebenso wie Darlehen für diverse Immobilien.
Clan-Kriminalität in NRW: Mitglieder haben im großen Stil Geldwäsche betrieben
Zwar war bereits das Finanzamt auf illegalen Aktivitäten der Clanmitglieder aufmerksam geworden, aber sie verschleierten der Vermögensauskunft Bankkonten und Immobilien im Wert von mehreren Millionen Euro.
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Woher kommen die Clans?
- meist Mitglieder von Großfamilien mit türkisch-arabischen Wurzeln. In Deutschland gehören nach BKA-Schätzungen rund 200.000 Menschen zu solchen Großfamilien
- manche haben sich zu mafiösen Gruppierungen zusammengeschlossen, nutzen familiäre Strukturen für kriminelle Geschäfte
- leben häufig in einer Parallelgesellschaft, erkennen staatliche Strukturen nicht an. Straftaten werden zu internen Problemen erklärt, die innerhalb der Familien von „Friedensrichtern“ geregelt werden
- einige haben eine türkische (15 Prozent) oder libanesische (31 Prozent) Staatsangehörigkeit, 36 Prozent haben eine deutsche Staatsangehörigkeit, fünf Prozent sind staatenlos
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Auch die Mieteinnahmen aus ihren Immobilien wurden durch Mittelsmänner am Amt vorbeigeschleust. Auch die Kanzlei eines Rechtsanwalts ist Ziel der Durchsuchungen. Wie der Mann in Verbindung zu dem Clan steht, ist bislang noch unbekannt.
Clan-Kriminalität in NRW: Al-Zein-Clan ist kein Unbekannter für die Polizei
Nach Angaben der „Rheinischen Post“ soll es sich bei den anderen fünf Verdächtigen um Mitglieder des Al-Zein-Clans handeln. Die aus Südostanatolien stammende Großfamilie wird schon länger mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung gebracht.
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So sollen Mitglieder des Clan 2014 mit dem Einsatz von Reizgas das Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe) überfallen und wertvollen Schmuck gestohlen haben.