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Ukraine-Krieg: Vorfall auf Krim-Brücke mit zwei Toten – „Neues Verbrechen“

Am Montagmorgen (17. Juli) soll es eine Explosion auf der Brücke zur von Russland annektierten Krim gegeben haben. Russland gibt der Ukraine die Schuld.

Am Montagmorgen (17. Juli) soll es eine Explosion auf der Brücke zur von Russland annektierten Krim gegeben haben. Russland gibt der Ukraine die Schuld.
u00a9 dpa-Bildfunk

Verkehr auf Krim-Brücke nach "Notfall" unterbrochen

Die Brücke zwischen der Krim und der russischen Region Krasnodar ist nach offiziellen Angaben wegen eines "Notfalls" für den Verkehr gesperrt worden. In russischen Medien ist von zwei Explosionen die Rede, die Behörden rufen Touristen auf der Krim dazu auf, in ihren Wohnungen zu bleiben.

Bilder in den Sozialen Netzwerken zeigen das Ausmaß der Zerstörung der Krim-Brücke während des andauernden Ukraine-Kriegs. Auf der Brücke von Russland zur seit 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim soll es Explosionen gegeben haben. Der Verkehr ist gestoppt, die Brücke gesperrt.

Nach der Explosion an der Brücke hat Russland offiziell von einem „Terrorakt“ gesprochen. Moskau machte ukrainische Geheimdienste dafür verantwortlich. Die Brücke sei am frühen Montagmorgen (17. Juli) von Überwasserdrohnen attackiert worden, teilte das russische Anti-Terror-Komitee mit.

Ukraine-Krieg: Zweit Tote und eine Verletzte

Wie die Deutsche Presse-Agentur mitteilte, seien bei dem Zwischenfall nach Behördenangaben zwei Menschen aus dem Gebiet Belgorod ums Leben gekommen. Ein Mann und eine Frau seien in ihrem Auto am Montag gestorben, sagte der Gouverneur des russischen Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft. Die Tochter des Paars sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden.

Die russischen Behörden sprachen am Morgen nur von einem „Notfall“, während in sozialen Netzwerken von einer Explosion die Rede war. So kursierten dort mehrere Videos, auf denen Knallgeräusche zu hören und auch eine Explosion zu sehen waren. Die Echtheit konnte zunächst nicht überprüft werden. In einem anderen Video, das vom Zug auf der Brücke aus aufgenommen wurde, war eine zerstörte Fahrbahn zu sehen. Sie war demnach deutlich von einem Brückensockel verrutscht.

Das russische Verkehrsministerium teilte mit, dass es Schäden an der Fahrbahn gebe, die Brückenkonstruktion sei intakt. Auf der Krim ist gerade Hochbetrieb wegen der Ferienzeit. Bewohner der Region und Touristen sollten einen alternativen Landweg durch die von Russland besetzten Regionen in der Südukraine wählen. Der Chef der Krim, Sergej Aksjonow, sagte, dass die Hintergründe aufgeklärt würden.

Ukraine-Krieg: „Terrorregime Kiew“

Immer wieder ist die von Russland annektierte Krim Ziel von Angriffen mit Drohnen. Der aktuelle Vorfall ereignete sich mehr als neun Monate nach der schweren Explosion auf der Brücke. Die rund 19 Kilometer lange Konstruktion war dabei im Oktober 2022 schwer beschädigt worden, wurde aber wieder repariert. Ende Mai räumte der ukrainische Geheimdienst SBU erstmals eine Beteiligung an der Explosion ein.


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Jetzt teilte er am Montag (17. Juli) nach der mutmaßlichen Explosion mit: „Erneut hat sich die Brücke „schlafen“ gelegt. Und eins … zwei!“ Der Parlamentschef der Krim, Wladimir Konstantinow, machte die Ukraine für den neuen Anschlag verantwortlich. „Heute Nacht hat das Terrorregime Kiews ein neues Verbrechen begangen und die Krim-Brücke angegriffen“, schrieb er in seinem Telegram-Kanal.

Die Ukraine hat angekündigt, sich in einer Gegenoffensive die von Russland einverleibten Gebiete zurückzuholen. Darunter fällt auch die Insel Krim. Seit nun schon seit fast eineinhalb Jahren verteidigt sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg.