Düsseldorf.
Es ist der letzte Auftritt von Robert Habeck und Annalena Baerbock vor der Bundestagswahl. Für das Finale hat es die Grünen-Chefs ausgerechnet nach Düsseldorf verschlagen.
In der NRW-Landeshauptstadt, Regierungssitz von CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet, hält Robert Habeck am Nachmittag eine emotionale Rede – und greift dabei nicht nur Politiker an.
Robert Habeck: „Menschen in Deutschland für dumm verkauft“
Vor hunderten Zuschauern wirbt Robert Habeck am Tag des Klimastreiks vor einer Abwahl der großen Koalition. Deren Kanzlerkandidaten würden nicht ehrlich mit dem Klimawandel und seinen Anforderungen umzugehen.
Ein Kohleausstieg und ein Verbot der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren bis 2030 sei notwendig, um die von der GroKo selbst verabschiedeten Klimaziele zu erreichen – selbst in zukünftig einer SPD oder CDU geführten Regierung.
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Das ist Grünen-Chef Robert Habeck:
- der 51-Jährige ist seit 2018 zusammen mit Annalena Baerbock Bundesvorsitzender der Grünen
- von 2012 bis 2018 war er Umwelt- und Energiewende-Minister in Schleswig-Holstein
- Habeck spricht fließend Dänisch
- Vor seinem politischen Durchbruch verdiente der promovierte Philosoph sein Geld als Schriftsteller
- Zusammen mit seiner Frau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane. Mit ihr hat er vier erwachsene Söhne
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Dass diesbezüglich nicht Klartext gesprochen werde bedeutet für den Grünen-Chef „dass man die Menschen in Deutschland für dumm verkauft.“
Arbeiter aus der Kohle- oder Autobranche werden sich seiner Befürchtung zufolge „verraten und verkauft“ vorkommen, wenn eine gewählte Regierung nach dem Wahlkampf plötzlich umschwenke und die unvermeidlichen Umwelt-Maßnahmen doch vorziehen müsse.
Nicht nur das Vertrauen in Politiker wie Olaf Scholz oder Armin Laschet sei dann in Gefahr – sondern möglicherweise auch das Vertrauen in „die Politik“. Für Robert Habeck ein Nährboden für Populismus. Es sei Zeit für Politiker, die bereit seien, verantwortlich hinter ihrem politischen Handeln zu stehen.
Robert Habeck spricht Klartext: „Asoziales Verhalten“
Doch nicht nur Politiker bekommen beim Wahlkampfauftritt in Düsseldorf ihr Fett weg. Robert Habeck nimmt sich auch Querdenker zur Brust.
Ihnen wirft der Grünen-Chef im Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung „asoziales Verhalten“ vor. Impfungen oder Tests zu verweigern, sich zu beschweren, keine Pizza im Lokal zu bekommen und dann „zuhause den Kindern alles wegfressen“ sei keine Freiheit, sondern regloses Verhalten.
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Es sei ein Trugschluss, dass staatliche Regeln und Freiheit sich nicht vertragen würden. Wer behauptet, der Staat diktiere Regeln, verkenne, dass diese im demokratischen Prozess mit Teilhabe entstehe. „Raus aus der dämlichen Polemisierung, rein in die Verantwortung“, fasst Robert Habeck zusammen.
Für seine deutlichen Worte erntet der Grünen-Chef zwei Tage vor der Bundestagswahl Standing Ovations. (ak)