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Rente: Stufenweise Erhöhung des Eintrittsalters – wann wollen die Deutschen in den Ruhestand?

Die Rente ist mit verschiedenen Hürden konfrontiert. Immer öfter stellt sich raus, dass Arbeitnehmer länger arbeiten müssen. Doch wollen die das?

Die Rente ist mit verschiedenen Hürden konfrontiert. Immer öfter stellt sich raus, dass Arbeitnehmer länger arbeiten müssen. Doch wollen die das?
© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Renteneintrittsalter: Wann man in Rente gehen kann

Das Renteneintrittsalter regelt, wann man aufhören kann zu arbeiten. Welche Geburtsjahrgänge wirklich ohne Abzüge in die Rente gehen können, erklärt das Video.

In Frankreich laufen die Menschen Sturm gegen die geplante Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron. Vor allem am 1. Mai kam es zu zahlreichen Ausschreitungen. Im Nachbarland Deutschland hingegen wird das Eintrittsalter in die Rente bis 2030 stufenweise auf 67 Jahre angehoben. Viele fordern eine weitere Erhöhung.

Von Protest keine Spur. Doch möchten die Deutschen wirklich so lange arbeiten? Eine aktuelle Randstad Studie gibt Aufschluss, wann die Menschen hierzulange in den Ruhestand gehen möchten.

Rente: Längeres Arbeitsleben in Deutschland

Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitnehmer (51 Prozent) in Deutschland erwartet, zwischen 65 und 69 Jahren in Rente zu gehen. Der internationale Vergleich zeigt: Die Deutschen gehen von einem potenziell längeren Erwerbsleben aus als die meisten ihrer europäischen Nachbarn.

In Frankreich sieht das anders aus. Im Nachbarland erwartet mehr als die Hälfte (54 Prozent) den Eintritt in den Ruhestand bereits zwischen 60 und 64 Jahren. Hierzulande glaubt daran lediglich ein Drittel der Arbeitnehmer. Das zeigt das Randstad Arbeitsbarometer 2023.

Rente: Junge Menschen erwarten späten Ruhestand

Das deutsche Rentensystem ist zudem mit großen Herausforderungen konfrontiert. Beispielsweise mit der demographischen Entwicklung. So gibt es in Deutschland immer weniger junge Menschen, dafür aber mehr ältere. Weniger Beitragszahler finanzieren also immer mehr Rentner. Auch steigt die Lebenserwartung immer weiter an. Mehrere Experten, und zuletzt auch die CDU, plädieren dafür, das Renteneintrittsalter an die gestiegene Lebenserwartung zu koppeln.

Auch deshalb erwartet die jüngere Generation bereits einen späteren Eintritt in die Rente: 14 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 15 Prozent der 25- bis 34-Jährigen gehen von ihrem Renteneintritt im Alter zwischen 70 und 74 Jahren aus.

„Der demographische Wandel stellt den gesamten Arbeitsmarkt vor gigantische Herausforderungen. Die Anhebung der Lebensarbeitszeit ist dabei ein notwendiger Schritt“, betont Carlotta Köster-Brons, Leiterin Hauptstadtbüro & National Coordinator CSR bei Randstad Deutschland. Auch fordert Köster-Brons die „ungenutzten Potenziale auf dem Arbeitsmarkt zu aktivieren“. Denn viele Menschen wollen arbeiten und ihre Arbeitszeiten erhöhen. Aufgrund mangelnder Kinderbetreuung oder höherer Eintrittsbarrieren in den Arbeitsmarkt werde das aber erschwert. Sie fordert deshalb von der Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen. Auch brauche es eine flexiblere Haltung in den Personalabteilungen.

Deutsche wollen früher in Rente gehen

Doch, dass der Renteneintritt noch weiter angehoben wird, steht nicht im Interesse der Arbeitnehmer. Denn: Diese wünschen sich einen deutlich früheren Renteneintritt. 41 Prozent der Deutschen würden gerne zwischen 60 und 64 Jahren in den Ruhestand gehen, ein Drittel (33 Prozent) sogar bereits mit unter 60 Jahren. Lediglich 10 Prozent wollen zwischen 65 und 69 Jahren in Rente.

Die Gründe, warum Arbeitnehmer ihrem Wunsch nicht nachkommen, sind verschieden. Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) gibt an, weiterarbeiten zu wollen, weil die Arbeit einen wichtigen Platz im persönlichen Leben einnimmt – elf Prozent arbeiten weiter, weil sie glauben, dass ihr Arbeitgeber sie braucht.


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Doch für die meisten (77 Prozent) ist die finanzielle Lage ausschlaggebend. „Der Wegfall der Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten und Erwerbsminderungsrenten zum 1. Januar 2023 zeigt die Vielschichtigkeit der Thematik“, erklärt Köster-Brons. „Zwar ist es grundsätzlich gut, dass sich Arbeit für Frührentner lohnt und diese produktiv bleiben. Noch besser wäre es aber, wenn mehr Menschen als bisher bis zum regulären Renteneintritt fit und gesund blieben und somit in ihrem eigentlichen Berufsfeld bleiben könnten.“