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Rente erst mit 68: Muss der Kanzler einknicken? „Kommen nicht um Verlängerung herum!“

Kann die Politik dauerhaft diesen Trend ignorieren? Die Anzeichen werden immer deutlicher! Ist die Rente mit 68 unausweichlich?

Scholz und die Rente: Eine Baustelle
© IMAGO / Lars Berg, IMAGO / Future Image

Steuern, Geld und Co.: Drei Renten-Irrtümer im Überblick

Wer in Rente gehen möchte, muss dabei einige Sachen beachten. Es haben sich im Laufe der Zeit viele Renten-Mythen eingeschlichen. Diese drei Irrtümer sollten Rentner kennen:

„Es wird keine Rentenkürzungen und keine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben“, so steht es wörtlich im Koalitionsvertrag der Ampel. Es soll also beim schrittweisen Anstieg auf die Rente mit 67 bleiben – mehr aber nicht. Das ist besonders der Kanzlerpartei SPD wichtig. Doch kann die Bundesregierung unter Olaf Scholz wirklich bei dieser Zusage bleiben?

Bis zum Ende dieser Legislaturperiode wird es wohl sicher dabei bleiben. Doch dauerhaft könnte die Politik um die Rente mit 68 nicht drumherum kommen. Die Anzeichen verdichten sich in diesen Tagen.

Rente mit 68: Arbeitgeber wissen nicht, woher mit Fachkräften

Da ist zum einen Karl Haeusgen, der Verbandspräsident der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer. Er wies jetzt in der „Augsburger Allgemeinen“ darauf hin, dass der Arbeitskräftemangel „von Jahr zu Jahr dramatischer“ werde. Schon heute könnten die Maschinen- und Anlagenbauer rund 14.000 Arbeitsplätze nicht mehr neu besetzen. „Wir kommen nicht um eine Verlängerung und Flexibilisierung der Arbeitszeit herum“, so der Arbeitgeber-Vertreter.

Neben einer Rückkehr zur 40-Stunden-Woche in seiner Branche hält Haeusgen auch die Rente mit 68 „für einen gangbaren Weg“. Das Arbeitskräftepotenzial müsse schließlich besser ausgeschöpft werden, so der Maschinenbau-Präsident.

CDU will ebenfalls Renteneintrittsalter anheben

Druck kommt derweil nicht nur von der Arbeitgeber-Seite, sondern auch von der Opposition. Die Christdemokraten arbeiten nach Informationen der „Welt“ an einem Rentenkonzept, das eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters ab 2031 vorsieht. Da die Lebenserwartung immer weiter ansteigt, den Menschen also im Durchschnitt mehr Zeit als Rentner bleibt, sollen sie erst später in den Ruhestand gehen. Die Regelaltersgrenze soll sich um vier Monate für jedes gewonnene Lebensjahr erhöhen.


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Rente ab 67 nach 2030 nicht haltbar?

Bis 2030 erfolgt aktuell der schrittweise Anstieg des Renteneintrittsalters auf 67. Im selben Zeitraum tritt die sogenannte Babyboomer-Generation in den Ruhestand. Noch mehr Druck auf dem Kessel!

Kanzler Olaf Scholz wagte im Dezember einen eigenen Vorstoß angesichts des Fachkräftemangels. Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte er: „Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Das fällt vielen heute schwer.“ Sein Ansatz also: Das Alter, in dem viele Menschen mit Abzügen in den Ruhestand geben, dem gesetzlichen, offiziellen Renteneintrittsalter anzupassen. Im Schnitt lag dieses zuletzt laut der Deutschen Rentenversicherung bei 64,1 Jahren. Wenn man zudem noch die Menschen hinzurechnet, die krankheitsbedingt vorzeitiger ausscheiden, waren es sogar nur 62,4 Jahre.