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Rente: Armuts-Gefahr steigt! Millionen Rentner in Existenz-Not

Millionen Rentner fallen unter die Armutsgrenze. Den Grund und welche Verbesserungsvorschläge gefordert werden, erfährst du hier.

Rente
© IMAGO / Wilhelm Mierendorf

Renteneintrittsalter: Wann man in Rente gehen kann

Das Renteneintrittsalter regelt, wann man aufhören kann zu arbeiten. Welche Geburtsjahrgänge wirklich ohne Abzüge in die Rente gehen können, erklärt das Video.

Es sind nach wie vor düstere Zeiten. Die Inflation treibt die Preise in die Höhe und schnürt vielen Menschen die Luft zu atmen zu. Sie wissen nicht mehr weiter. Sind am Ende ihres Lateins. Wen es jedoch besonders hart trifft, sind die Rentner. Frische Zahlen offenbaren eine bittere Wahrheit.

Auf Anfrage der Linkspartei im Deutschen Bundestag fallen derzeit rund 1,1 Millionen Rentner unter die offizielle Armutsschwelle, weil sie die gestiegenen Sozialabgaben für Pflege- und Krankenversicherung zahlen müssen, wie die Bundesregierung mitteilt. Demnach leben rund 5,2 Millionen Rentner unter der Armutsschwelle, wohingegen es „nur“ 4,1 Millionen sein könnten, wenn sie derartige Sozialabgaben nicht zahlen müssten. Die Armutsschwelle liegt derzeit bei 1251 Euro netto.

Rente: „Rentenniveau ist aktuell zu niedrig“

Viel Kritik zieht das nach sich. So warnen gerade die Partei „Die Linke“ und der Sozialverband VdK vor einer wachsenden Armutsgefahr. Fraktionsvorsitzender der Linkspartei, Dietmar Bartsch, sagt dazu: „Das Rentenniveau ist aktuell zu niedrig und die Abgaben sind zu hoch.“ „Wenn über 1,1 Millionen Rentner allein wegen der Sozialabgaben in Armutsgefahr rutschen, ist das ein inakzeptabler Befund“, so Bartsch. 

VdK-Präsidentin Verena Bentele äußerte sich ähnlich: „Es darf nicht sein, dass ärmere Rentnerinnen und Rentner unter den hohen Sozialabgaben leiden“ und weiter: „Die Menschen brauchen im Alter eine gesetzliche Rente, von der sie leben können.“

Deshalb müsse zum einen „das Rentenniveau auf mindestens 50 Prozent, idealerweise 53 Prozent angehoben“ werden, „die Kürzungsfaktoren müssen aus der Rentenformel gestrichen werden“ und „viele Rentner würden zudem davon profitieren, wenn der steuerliche Grundfreibetrag auf mindestens 12.600 Euro angehoben würde.“

Es müsse eine einheitliche solidarische Kranken- und auch Pflegeversicherung geschaffen werden, „in die alle einzahlen“, so die Sozialverbandschefin. „In der Krankenversicherung ist auch eine höhere Beitragsbemessungsgrenze notwendig“, betonte Bentele. „Sie sollte in einem ersten Schritt von 4900 Euro auf das Niveau der Rentenversicherung mit rund 7000 Euro angehoben werden“, forderte sie.



Dietmar Bartsch führt aus: „Wir brauchen nicht immer weiter steigende Krankenversicherungsbeiträge durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach, sondern eine große Reform, unter anderem eine Bürgerversicherung, die SPD und Grüne im Wahlkampf versprochen haben und die Beitragssenkungen bringen würde“, sagte der Linke-Fraktionschef. „Mehr Brutto und mehr Netto vom Brutto – das istdas Gebot der Stunde für Arbeitnehmer wie Rentner in Deutschland.“