Eigentlich sollte die US-Bürgerin Brittney Griner in Russland für neun Jahre hinter Gittern. Doch nach zehn Monaten Haft kommt sie nun frei. Der Grund für die Freilassung: ein Tausch. Die 2,03 Meter große Basketballerin wurde gegen den russischen Waffenhändler Viktor Bout getauscht.
Viel Kritik zieht dieser Tausch nach sich. Denn während Griner lediglich für etwas Haschisch-Öl verurteilt wurde, wurde Bout im Jahre 2011 für 25 Jahre in Haft bestraft, weil er sich verschworen haben soll, US-Amerikaner zu töten. Wer ist der Mann, den sie den „Händler des Todes“ nennen?
Wen hat Putin da herausverhandelt?
Eigentlich fing das Leben des Viktor Bout gediegen an. 1967 im tadschikischen Duschanbe geboren, studierte er in Moskau Englisch, Französisch und Portugiesisch. Bout, der sechs Sprachen sprechen soll arbeitete Ende der 80er Jahre in Angola als Dolmetscher.
Später arbeitete er als Pilot, flog Schnittblumen nach Afrika aus. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion dann waren es keine Blumen mehr, sondern Waffen. Damit war mehr Geld zu machen. Er schmierte Soldaten, die Sowjet-Waffenlager bewachten und kam so an Waffen, die er dann teurer verkaufte.
Zwischen 1992 und 1998 soll er alleine aus der Ukraine Waffen im Wert von etwa 20 Milliarden Euro gestohlen haben. Diese hat er dann an Staaten wie den Kongo, Ruanda, Sierra Leone und Angola verkauft. Auch an die Taliban und an Al Kaida hat er geliefert. Doch sogar die USA nutzten für einige Zeit seine Dienste, als sie 2002 den Irak angriffen.
Sein letztes Geschäft wurde ihm dann zum Verhängnis. FARC-Rebellen aus Kolumbien wollten Boden-Luft-Raketen haben. Bei einem Treffen tönten sie, sie wollten damit „ein paar Amerikaner“ töten. Er sagte zu. Im März 2008 traf er seine Geschäftspartner in Bangkok, die in Wahrheit keine kolumbianischen Terroristen waren, sondern Agenten aus den USA.
Er wurde so berüchtigt, dass Hollywood seine Geschichte verfilmte, mit Nicolas Cage in der Hauptrolle. Titel des Streifens von 2005: Natürlich „Händler des Todes“.