Schon wieder wurde bei der Gaspipeline Nord Stream 1 der Betrieb eingestellt. Als Grund wurden angeblich technische Probleme angegeben. Das feuert die Gaskrise weiterhin ordentlich an.
Der Stopp lässt die Preise weiter ins Unermessliche steigen. Für viele entwickelt sich die Gaskrise damit zur Katastrophe.
Gaskrise: Preise steigen rasant an
Der vorläufige Lieferstopp Russlands über die wichtige Pipeline Nord Stream 1 hat den europäischen Gaspreis am Montag nach oben schnellen lassen. Am Vormittag sprang der Preis für niederländisches Erdgas um etwa 72,5 Euro auf zuletzt 281 Euro je Megawattstunde. Das waren rund 35 Prozent mehr als am Freitag.
Ausschlaggebend für den Preissprung zum Wochenstart war, dass Russland seine Erdgaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 bis auf Weiteres ruhen lässt. Als Grund gab der Konzern Gazprom am Wochenende technische Probleme an. Vermutet wird aber, dass Russland den Westen im Ukraine-Konflikt noch mehr unter Druck setzen will.
Gaskrise: Einige drehen schon im September Heizungen auf
Dagegen waren die Erdgaspreise in der vergangenen Woche spürbar gefallen. Auslöser war, dass die Auffüllung der Erdgasspeicher in Europa schneller als geplant vonstatten geht. In den Monaten zuvor waren die Preise jedoch sehr stark gestiegen. Ende vergangenen Jahres hatte Erdgas noch weniger als 100 Euro je Kilowattstunde gekostet. Die Abhängigkeit Europas und Deutschlands von russischem Erdgas ist hoch. Seit dem Ukraine-Krieg werden große Anstrengungen unternommen, um die Abhängigkeit zu verringern.
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Vergangenen Sonntag (04.09.) schrieb die Bundesnetzagentur in ihrem Lagebericht, die Gasversorgung in Deutschland sei weiter stabil. Trotzdem sollte Gasverbrauch gleichzeitig sparsam sein. In der ersten Septemberwoche ist der Gasverbrauch schon jetzt leicht gestiegen, sagte Agenturchef Klaus Müller der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. (ari/dpa)