Veröffentlicht inPolitik

Miete: Immer mehr Einkommen geht für die Wohnung drauf – „Nicht mehr leistbar“

Immer weniger Netto, weil mehr Geld für die Miete draufgeht. Der Mieterbund spricht über neue erschreckende Zahlen.

Miete wird immer mehr zur Belastung für viele.
u00a9 IMAGO/Roman Mu00f6bius

So heizt und lüftet man die Wohnung richtig

Mit dem korrekten Belüften der Wohnung, kann man Heizkosten einsparen. Wir zeigen Tipps, wie man die eigenen vier Wände richtig heizt und lüftet.

Was bleibt vom Nettogehalt, wenn die Miete weg ist? Für immer mehr Menschen in Deutschland wird die monatliche Mietzahlung zur Belastung. Die neuesten Zahlen des Mieterbundes und des Öko-Institutes sind ziemlich erschreckend.

Die Lage dürfte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen – wenn die Politik nicht gegensteuert!

Netto schmilzt dahin – Warmmiete immer teurer

Jeder dritte Mieterhaushalt ist laut dem Öko-Institut derzeit „überlastet“ mit der Miete. Diese Haushalte geben mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Warmmiete aus. Noch übler: Rund 3,1 Millionen Haushalte geben sogar mehr als 40 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aus! Das Geld fehlt dann an vielen anderen Stellen, etwa für Urlaube, Freizeitaktivitäten oder auch die private Altersvorsorge.

Diese Entwicklung betrifft vor allem jene Menschen, die in alten, ineffizienten und fossil beheizten Gebäuden zur Miete wohnen. Die Heizkosten sind zuletzt nach oben geschossen. Außerdem werden diese Mieter noch durch die Umlagen von den Sanierungskosten belastet. „Das ist für die Mehrheit der Mieterinnen und Mieter nicht mehr leistbar“, warnt Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes.

Miete: Wohnungsbau geht nur schleppend voran

Die Vorzeichen für die kommende Zeit sehen für Mieter noch düsterer aus. Da ist der weiter angespannte Wohnungsmarkt, vor allem in den Metropolen. „Die Lage wird sich weiter zuspitzen“, warnt Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten gegenüber der Mediengruppe Bayern. Die Ampel verfehlt derweil das Ziel deutlich, 400.000 neue Wohnugen jährlich zu bauen. Das betrifft vor allem Sozialwohnungen. Die Mieter können also mit den Preisen nach oben gehen, weil Knappheit auf dem Markt besteht.


Auch diese Artikel sind interessant:


Hinzu kommt das Heizungsgesetz, das nun erst nach der parlametarischen Sommerpause beschlossen werden soll. Der Mieterbund verbucht es als Erfolg, das die Kostenumlage für den Heizungstausch auf Mieter im Gesetzgebungsverfahren begrenzt werden konnte. Doch Jutta Gurkmann vom Verbraucherzentrale Bundesverband fordert weitere Schutzmaßnahmen für Mieter vor überhöhten Heizkosten. Zudem brauche es laut Gurkmann eine weitere Absenkung der Modernisierungsumlage.

Die Mieter müssen sich also weiter auf hohe Belastungen einstellen. Doch werden sich das viele irgendwann nicht mehr leisten können?