Veröffentlicht inPolitik

Medikamenten für Kinder droht Mega-Knappheit! Experten mit alarmierender Botschaft

Mit der Erkältungswelle herrscht eine große Knappheit an Medikamenten, besonders für Kleinkinder. Wie konnte das passieren?

© IMAGO / Westend61; IMAGO / Lobeca

Wie wirksam sind Online-Therapien?

Die Nachfrage nach Psychotherapie hat stark zugenommen. Online-Therapien sollen hier Abhilfe schaffen. Doch wie wirksam sind sie?

Der Winter 2022 droht für viele zur Belastungsprobe zu werden. Nicht nur die hohen Energiepreise machen vielen zu schaffen, auch sorgt der kalte Winter für eine massive Krankheitswelle. Da sind Medikamente besonders gefragt.

Doch ausgerechnet jetzt kommt eine große Knappheit von Medikamenten auf die Bundesrepublik zu. Besonders Kleinkinder treffen die Lieferengpässe. Wie konnte das passieren?

Knappheit bei Medikamenten für Kleinkinder

Ob Fiebersaft, Schmerzmittel oder Antibiotika: Medikamenten für Kleinkinder drohen durch Lieferprobleme eine massive Knappheit. Das liegt nach Fachleuten an der deutschen Vergabepraxis. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, kritisiert in der „Rheinischen Post“, dass die Festpreisregelung in Deutschland zu einem Abwandern der Produktion in Billiglohnländer wie China und Indien geführt habe. „Dort gibt es nun Lieferkettenprobleme, was wiederum zu Lieferengpässen führt“, so Fischbach.

In Deutschland gelten für Medikamente festgelegte Beträge, die gesetzliche Krankenkassen bezahlen. Ist der Verkaufspreis höher, müssen Patienten die Differenz selbst bezahlen oder ein günstigeres Mittel nehmen. Dadurch kaufen Krankenkassen Medikamente und Wirkstoffe dort ein, wo sie am billigsten sind. Da steht China als Wirkstoff-Lieferant an erster Stelle. Allerdings würde aufgrund der derzeitigen hohen Nachfrage infolge der Krankheitswelle genau das jetzt zum Verhängnis werden. Mittlerweile müssten Eltern sogar schon im Ausland nach Medikamenten suchen.

Medikamenten-Knappheit fordert sofortiges Handeln

Wie gilt es für die Politik nun zu unternehmen? Der Deutsche Apothekerverband fordert Sonderregelungen aus der Pandemie, damit Apotheken bei Medikamenten-Engpässen auf wirkstoffgleiche Präparate ausweichen können. Die Lage sei in vielen Fällen sehr dramatisch, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, beim Deutschlandfunk. Eine solche Krise haben er und viele seiner Kollegen seit 30 Jahren im Beruf noch nie erlebt. Derzeit fehlen schätzungsweise über 1000 Medikamente.


Andere Artikel:


Auch die Union hat umgehende Maßnahmen gefordert. „Noch vor Jahresende muss es einen Beschaffungsgipfel von Bund und Ländern geben, in dem Sofortmaßnahmen für diesen Winter koordiniert werden“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (CDU), bei „t-online“. Wichtige Kinderarzneimittel, vor allem Fiebersenker, Antibiotika oder Hustenmittel, müssten jetzt zentral vom Bundesgesundheitsministerium gekauft, gelagert und verteilt werden, forderte er.