YouTuber Rezo sorgt mit einem neuen Wut-Video für Aufsehen. Nach seinem Video-Hit „Die Zerstörung der CDU“ attackiert der Mann, dessen blau gefärbte Haare sein Markenzeichen sind, nun die Ministerpräsidenten wegen ihrer Corona-Politik.
Rezo nimmt besonders auch NRW-Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet ins Visier. Manche aber können mit seinem neuen Video wenig anfangen und halten wenig von der Form seiner Kritik.
Rezo über Unionspolitiker: „Ein Haufen inkompetenter Dullis“
Rezo zeigt in seinem Video mehrere Ausschnitte aus Statements und Reden von Unionspolitikern. Die bezeichnete Rezo als einen „Haufen inkompetenter Dullis“, ein Wort aus der Jugendsprache, das so viel wie „Trottel“ bedeutet.
Horst Seehofer wirft er sogar ein „menschenfeindliches“ Verhalten in der Pandemie vor, weil sich der CSU-Innenminister weigert, auf Aufforderung von Jens Spahn mit AstraZeneca impfen zu lassen. Es sei „mehr als dumm“ und „Zickerei“, dass Seehofer das als Bevormundung ablehne.
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Mehr über Rezo:
- Der YouTuber stammt nach eigenen Angaben aus Wuppertal.
- Über seine Netz-Fangemeinde hinaus wurde er mit dem Video „Die Zerstörung der CDU“ kurz vor der Europawahl berühmt. Er kritisierte darin insbesondere die Klimapolitik der Union.
- Der Webvideo-Produzent, dessen Alter und bürgerlicher Name nicht öffentlich bekannt sind, hat mit seinen Kanälen rund 3,5 Millionen Abonnenten auf YouTube.
- Für die ZEIT schreibt er die Kolumne „Rezo stört“
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Rezo attackiert die CDU-Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und Armin Laschet
Dann nimmt sich der YouTube den sächsischen CDU-Ministerpräsidenten Michael Kretschmer vor, der vor Ostern an die Selbstverantwortung der Menschen appellierte. „Das würdest du in keinem Kontext machen! Du sagst doch auch nicht: Lass mal bitte keine staatlichen Regeln haben für den Straßenverkehr. Klar, können da viele Leute sterben, aber ich appelliere an die Eigenverantwortung. Ihr wisst schon, wo man schnell und langsam fährt, wie schnell man fahren sollte, wer zuerst fährt…“ Die Aufgabe von Politiker sei zu lenken.
Rezo erinnert daran, dass Kretschmer im Dezember behauptete: „Wir haben dieses Virus unterschätzt – alle miteinander“. Hier entgegnet der Videoproduzent erbost: „Nein, Michael, DU hast das Virus unterschätzt.“ Es sei eine Dreistigkeit solche Sätze zu sagen.
Rezo über Laschet: „Das tut körperlich weh wie dumm das ist.“
Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bekam die volle Wut von Rezo ab. Das krasseste sei, die „Wissenschaftsfeindlichkeit“ und die „grundsätzliche Haltung, sich irrational zu verhalten“.
In diesem Zusammenhang zeigt Rezo in dem Video einen Ausschnitt aus einer Rede von Armin Laschet. Da sagte der Ministerpräsident im NRW-Landtag: „Wir alle hatten die Hoffnung, aus der Erfahrung des letzten Jahres, wenn der Frühling kommt, es wärmer wird, die Virusansteckungen zurückgehen und die Zahlen sinken – und wir erleben im Moment genau das Gegenteil.“ Hier rastet Rezo aus und brüllt: „Nein, hatten wir nicht!“ Niemand habe diese Hoffnung gehabt, weil die Corona-Modelle anderes vorhergesagt haben. „Das ist doch nicht sein scheiß Ernst! Das ist ein Mensch, der will Kanzler werden! Das tut körperlich weh, wie dumm das ist.“
Kritik am Corona-Video von Rezo: „Platte Wutsprache“
Doch nicht nur Rezo teilt aus, er muss einstecken. Im Netz gibt es auch einige Kritik an seinem neuen Video, besonders an seinem Sprachgebrauch. Anja Reschke, Moderatorin der ARD-Sendung „Panorama“ twittert etwa: „Das Video von Rezo über die CDU damals war was neues. Aber ich weiß nicht, warm jetzt sein neues über Corona-Politik so gefeiert wird. Alles, was er da sagt, nein ‚ranted‘, wird seit einem Jahr rauf und runter berichtet. Nur nicht in so platter Wutsprache.“
Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyem-Kim dagegen meint, dass Rezo das bietet, was sachlichen Berichten und Warnungen von Wissenschaftlern fehle: „Ein Ventil für den ganzen Frust“. Deswegen treffe er erneut einen Nerv.
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Grausige 29 Minuten Sendezeit im RBB! In einem bissigen Gespräch treffen Kurt Krömer und Ex-AfD-Chefin Frauke Petry in der Sendung „Chez Krömer“ aufeinander.