Armin Laschet verlor die Geduld und wurde im Interview mit zwei Kindern im Rahmen der ProSieben-Sendung „Late Night Berlin“ patzig. Einen Jungen flunkerte er sogar vor der TV-Kamera an – und wurde dabei ertappt.
Nun aber gibt es auch Kritik an dem Laschet-Interview. Die Kinder seien von der Redaktion der Show von Klaas Heufer-Umlauf instrumentalisiert worden.
Armin Laschet flunkert bei ProSieben Jungen an – aber wurde das Kind instrumentalisiert?
Bei zwei Fragen im Kinder-Interview zeigte Armin Laschet Nerven: Als er zum umstrittenen Kandidaten Hans-Georg Maaßen befragt wurde und dann nochmal bei einer Frage zur Homo-Ehe. Hier versuchte sich Laschet sogar aus der Situation zu schwindeln.
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TV-Höhepunkte bis zur Bundestagswahl:
- 16.9.: ZDF-Klartext mit Annalena Baerbock
- 19.9.: Triell auf Sat.1 und ProSieben
- 23.9.: Spitzenkandidaten-Runde bei ARD und ZDF
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Der Junge Romeo fragte den Kanzlerkandidaten: „Hast du was dagegen, dass Männer heiraten dürfen?“ „Nein“, antwortete Laschet. „Aber du wolltest nicht dafür stimmen!“, setzte der Junge nach. „Nein, ich war gar nicht im Bundestag. Wer kommt denn auf so komische Ideen?“ „Du hast Interviews gegeben, wo du gesagt hast, du willst es nicht“, entgegnet Romeo. Da flunkert Laschet: „Nee, das stimmt nicht.“
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Doch damit kommt Laschet nicht durch. „Im ‚Spiegel’“, antwortet das Kind. Laschet versucht es mit Ironie: „Da hast du schon den ‚Spiegel‘ vor so langer Zeit gelesen? Das ist aber toll, dass du das kannst!“ Es sei in dem „Spiegel“-Interview um „irgendeine rechtliche Frage“ gegangen.
Tatsächlich wird Armin Laschet in einem „Spiegel“-Interview vom 7. Juli 2017 so zitiert: „Ich bin dafür, jegliche Diskriminierungen von Menschen abzubauen, die andere Lebensformen als die Ehe bevorzugen. Aber dem Antrag der SPD hätte ich wie Merkel nicht zugestimmt, weil er auch verfassungsrechtlich nicht in Ordnung ist.“
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Laschet sah also „auch“ verfassungsrechtliche Probleme bei der Einführung der Ehe für alle. Bereits in der ZDF-Sendung „Klartext“ geriet Armin Laschet bei einer Frage zu den Rechten von Homosexuellen ins Schleudern.
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Interview mit Armin Laschet: Wurden die Kinder von ProSieben instrumentalisiert?
Nun gibt es jedoch im Netz auch eine Diskussion darüber, ob die Kinder für das Interview instrumentalisiert worden seien. Offensichtlich kamen zumindest manche Fragen nicht von ihnen.
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So kritisiert Zeit-Journalist Martin Machowecz das Konzept: „Wer so interviewt wird, kann nur verlieren. Kinder werden mit ultraharten Fragen vorgeschickt, ergo instrumentalisiert, der Kandidat darf aber nicht hart reagieren, weil: Kinder.“
Selbst der sozialdemokratische Blogger Erik Flügge äußert Zweifel, ob Standards beim Kinder-Interview durch die Sendung „Late Night Berlin“ gewahrt wurden.
Andere wenden dagegen ein, dass Olaf Scholz auf ähnlich harte Fragen von den Kindern zu Wirecard, toten Flüchtlingskindern im Mittelmeer und Putin souveräner und kindgerechter reagiert hätte. Laschet dagegen sei schnell bockig geworden und habe mit den Kindern nicht auf Augenhöhe, sondern herablassend kommuniziert.
Erneut sorgt somit ein Laschet-Interview für Furore. So eine Presse kann der Kanzlerkandidat 11 Tage vor der Wahl wahrlich nicht gebrauchen.