Damit hat niemand gerechnet: Annalena Baerbock ist am Samstag (10. September) in Kiew eingetroffen. Damit ist die Außenministerin zum zweiten Mal nach Kriegsbeginn in die Ukraine gereist.
Annalena Baerbock hat dabei eine wichtige Botschaft im Gepäck. Derweil wird die Lage an anderer Stelle immer dramatischer.
Annalena Baerbock überraschend in der Ukraine – „So lange es nötig ist“
„Ich bin heute nach Kiew gereist, um zu zeigen, dass sie sich weiter auf uns verlassen können“, sagte Baerbock nach Angaben des Auswärtigen Amts. Berlin werde Kiew „weiter beistehen, so lange es nötig ist“.
Die Außenministerin sagte der Ukraine demnach weitere Waffenlieferungen, humanitäre Hilfe und finanzielle Unterstützung zu.
Die Menschen in der Ukraine würden sich „gegen die russische Aggression, nicht nur um ihr menschengegebenes Recht auf Frieden und Freiheit, sondern auch, um unsere europäische Friedensordnung zu verteidigen,“ stemmen.
Davor warnt Annalena Baerbock in der Ukraine
Die Außenministerin warnte in dem Zusammenhang vor einer der wichtigsten Strategien Wladimir Putins – dass der russische Präsident am Energiehebel ziehe und die deutsche Bevölkerung so kriegsmüde mache.
Dieser Plan Putins „darf und wird nicht aufgehen“, so Baerbock. Für sie war es der zweite Besuch in der Ukraine seit Mai. Damals war die Außenministerin das erste Mitglied der Bundesregierung, das seit Beginn des russischen Angriffskriegs die Ukraine besuchte.
Hier wird die Lage in der Ukraine immer dramatischer
Derweil sind Experten besorgt wegen der Lage im umkämpften ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja.
Seit einer Woche sind Beobachter der Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in dem von den Russen besetzten AKW. Die Anlage könne keinen Strom mehr von außen beziehen, um Reaktorkerne und Atommüll zu kühlen.
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Ein Umspannwerk in der Nähe sei beschossen und zerstört worden. „Die Situation ist untragbar, und sie wird immer prekärer“, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi in Wien.
Ohne externen Strom sei das Kraftwerk alleine auf Dieselgeneratoren angewiesen. Treibstoff für zehn Tage sei zwar noch vorhanden, aber wegen der Kampfhandlungen sei Nachschub schwierig.
Experte fürchtet Atomunfall in der Ukraine
Der ukrainische Kraftwerksbetreiber erwäge nun die Abschaltung des Kraftwerks. Denn es gebe auch kein fließendes Wasser und Strom mehr im benachbarten Enerhodar. Er befürchtet, dass bald nicht mehr genügend Personal da wäre, um den sicheren Betrieb der Anlage zu gewährleisten.
Rafael Grossi forderte deshalb ein Ende aller Kampfhandlungen und die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone, um einen Atomunfall in dem AKW zu verhindern. (ak mit dpa/AFP)