Außenminister Annalena Baerbock und Kanzler Olaf Scholz im Visier der russischen Propaganda. Besonders auf die Grüne hat es die Propagandamaschine von Putin nun abgesehen. Baerbock scheint dem Kreml ein Dorn im Auge zu sein.
Das wird auch deutlich, wenn man russisches Staatsfernsehen „Perwy kanal“ einschaltet.
Annalena Baerbock und Olaf Scholz sind Feindbilder im russischen Staatsfernsehen
Der ehemalige „Spiegel“-Journalist Christian Neef ist ein Russland-Experte. Nun berichtet Neef über die Art und Weise, wie Baerbock im russischen Staatsfernsehen dargestellt wird.
„Die Moskauer Kampagne gegen Baerbock zeigt, wie sehr diese Frau den Kreml stört. Deutschland debattiere ihr ‚diplomatisches Fiasko‘, behauptet das Fernsehen und fordere ihren Rücktritt“, berichtet er auf Twitter. Zudem meldet der Sender, dass sie schon lange „verrückt“ sei.
Hintergrund der Hasstirade gegen Baerbock ist ein Videoausschnitt, der im Netz für viel Aufsehen sorgte und bei dem Kreml-Trolle möglicherweise auch ihre Finger im Spiel hatten. Hierbei wurde ein Satz der Außenministerin zum Ukraine-Krieg aus dem Kontext gerissen und so sinnentstellend verbreitet. Diese Version sorgte prompt für heftige Reaktionen bei AfD und Linkspartei, auf Twitter wurde zudem offenbar von russischen Trollen der Hashtag #BaerbockRuecktritt verbreitet. Auch AfD-Chefin Alice Weidel forderte ihren Rücktritt.
Russen-TV nimmt Annalena Baerbock ins Visier: „Krieg mit uns“
Auf einer Podiumsdiskussion der Konferenz „Forum 2000“ in Prag hatte Baerbock auf Deutsch übersetzt gesagt; „Aber wenn ich den Menschen in der Ukraine das Versprechen gebe: ‚Wir stehen zu euch, solange ihr uns braucht‘, dann will ich das auch halten. Egal, was meine deutschen Wähler denken, aber ich möchte für die ukrainische Bevölkerung liefern.“ Im Kontext war das in Bezug auf mögliche Proteste im Winter gerichtet.
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Doch nicht nur Baerbock ist ein Feindbild Moskaus, auch der Kanzler selbst. Scholz wird im russischen Fernsehen neuerdings sogar mit Adolf Hitler verglichen (siehe dazu auch diesen Artikel). „Infamer geht’s kaum“, meint Russland-Kenner Neef dazu. Dann warnt der Experte: „Wir sollten uns klarmachen: Die Russen fühlen sich wirklich im Krieg mit uns.“