Supermärkte hierzulande muten wie echte Schlaraffenländer an – das Sortiment bei Rewe, Lidl und anderen Einzelhändlern wird ständig erweitert und bietet oft auch im ganzen Jahr saisonale Ware wie bestimmtes Obst und Gemüse an.
Doch obwohl so keine Kundenwünsche offen bleiben sollen, haben die Kunden von Rewe, Lidl und anderen Ketten trotzdem ein Problem mit dem Angebot der Unternehmen. Das betrifft gerade saisonale Lebensmittel, wie zum Beispiel Erdbeeren.
Rewe, Lidl und Co.: Heftige Kritik an „Dürre-Erdbeeren“
Erdbeeren sind gerade jetzt im Sommer besonders beliebt – und verfügbar. Die Frucht wächst hierzulande in den warmen Monaten, doch auch im Winter finden Kunden bei Rewe, Netto und Co. Erdbeeren im Sortiment. Das liegt daran, dass das Obst vor allem aus Ländern wie Spanien das ganze Jahr über importiert wird. Auch im Sommer, wenn die heimischen Erdbeeren verfügbar sind, finden spanische Erdbeeren den Weg in die Regale – wenn es nach über 160.000 Kunden geht, soll sich das allerdings bald ändern.
Erdbeeren, die in Ländern wie Spanien geerntet und nach Deutschland importiert werden, sind meist günstiger als die Erdbeeren aus Deutschland und haben damit einen entscheidenden Vorteil – aber auch einen weitreichenden Nachteil.
Die Online-Kampagne „Edeka, Lidl und Co.: Kein Wasserraub für Erdbeeren“ des Vereins Campact legt dar, was alles in Spanien passieren muss, damit wir im ganzen Jahr das Obst aus Spanien kaufen können. So pumpt die spanische Agrarindustrie für die Erdbeerzucht Unmengen Wasser ab – auch und vor allem aus dem Nationalpark Doñana. „In Spanien trocknet das Weltnaturerbe Doñana aus. Doch die Erdbeer-Industrie zapft noch mehr Wasser ab – aus illegalen Quellen im jahrhundertealten Nationalpark“, heißt es in der Kampagne von Campact. Kunden sollen fordern, dass Rewe, Netto und andere keine „Dürre-Erdbeeren“ mehr verkaufen.
+++ Lidl: Kunden fallen bei DIESEM Produkt-Preis vom Glauben ab – „12 Euro für Wasser“ +++
Rewe, Lidl und Co.: Kommt der Verkaufsstop?
Die Situation in Doñana könnte sich bald umso mehr zuspitzen, da die andalusische Regierung plant, den – aktuell noch illegalen – Wasserraub per Gesetz zu erlauben. Campact ruft daher alle Kunden dazu auf, die Petition gegen die Maßnahmen zu unterzeichnen und so den Verkauf von spanischen Erdbeeren bei Rewe, Edeka, Aldi und Lidl zu stoppen.
Mehr Themen:
Die vier Ketten werden direkt angesprochen, weil sie laut Campact den Lebensmittel-Markt in Deutschland bestimmen und den Großteil der spanischen Erdbeeren abnehmen. „Vor einem Jahr haben die Supermarkt-Riesen in einem Brief an die Regionalregierung appelliert, sich für den Schutz des Doñana-Parks einzusetzen. Leider ist nichts passiert. Darum müssen die Supermärkte nun Konsequenzen ziehen und auf ökonomischen Druck setzen – mit einem Verkaufsstopp“, fordert Campact mit deutlichen Worten.
Zum jetzigen Zeitpunkt hat der Appell über 160.000 Unterzeichner, 200.000 ist das erklärte Ziel. Bleibt abzuwarten, wie Rewe, Netto und Co. auf die Forderung reagieren werden.