Wenn es einem Hund so schlecht geht, dass er kurz davor ist, zu sterben, dann ist das schon eine sehr traurige Angelegenheit. Wenn er dann aber auch noch von seinem Halter im Stich gelassen wird, können Tierliebhaber das kaum noch ertragen.
Und so erging es auch den Mitarbeitern eines Tierheims, die am Sonntagmorgen (6. Februar) einen kranken Hund vor der Tür ihrer Einrichtung fanden. Da war schnelles Handeln gefragt.
Mitarbeiter finden Hund vorm Tierheim – gerade noch rechtzeitig
Als die Mitarbeiter des Tierheims den gerade einmal zwei Jahre alten Boxer-Pitbull-Mix entdeckten, war es schon fast zu spät. „Er war völlig ausgemergelt“ und „eiskalt“, erklärte die Leiterin des Tierheims Richmond Animal Care and Control in Virginia, USA. „Seine kleinen Pfoten begannen sich zu senken, ein Zeichen dafür, dass der Tod kommt“, so Christie Chipps-Peters.
Christie brachte den Hund zu einer Tierklinik, dabei hatte sie die Heizung im Wagen voll aufgedreht. Ihr war klar, dass der Vierbeiner nicht mal eine Stunde länger zu leben hätte, wenn ihm nicht sofort jemand half. Es stand sehr schlecht um den Hund. „Seine Temperatur war zu niedrig, um sie zu messen, und sein Blutdruck war nicht stark genug, um eine Infusion zu legen.“
Wiedererwarten schaffte er es durch die Nacht, bekam endlich eine Infusion und erholte sich etwas von den Strapazen. Das Tierheim hegte allerdings einen schlimmen Verdacht. „Die Hunde, die wir eingefangen haben und die verwildert sind, sind fett und schlau und finden Futter“, so Christie. Doch wenn die Findlinge abgemagert und vernachlässigt bei ihnen ankämen, dann sei meist der Mensch schuld daran. Den Beweis für diese These brachten dann Aufnahmen der Überwachungskameras.
Hund kurz vorm Tod – sein Halter setzt ihn einfach vor dem Tierheim aus
Auf den Videoaufnahmen entdeckten Mitarbeiter, wie ein Mann in der Nacht aus seinem Auto ausstieg. Er hielt Olympus, wie sie den geretteten Hund später nannten, im Arm. Dann setzte er ihn vor dem Tierheim ab und fuhr weg. In dem Video sei außerdem zu sehen gewesen, wie Olympus versuchte, seinem vermeintlichen Herrchen nachzulaufen und dann jedoch zusammenbrach. Stundenlang sei er umhergetaumelt, bis er sich schließlich vor das Tierheim geschleppt habe, wo die Mitarbeiter ihn dann morgens fanden.
Die sagten, es sei ein „Wunder“, dass Olympus nicht vorher erfroren sei. Sie gingen davon aus, dass die Person in dem Video sein Herrchen war und ihn wissentlich dort ausgesetzt habe, ohne die Absicht, ihn wieder abzuholen.
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Mittlerweile ginge es Olympus deutlich besser. Er könne schon wieder laufen und essen. Das Tierheim warte jedoch noch auf weitere Diagnosen der Tierärtze, so „Newsweek“. Sie wollen den Fall jedoch nicht einfach vergessen.
Hund von Halter zum Sterben zurückgelassen – Tierheim geht jetzt gegen ihn vor
Das Tierheim möchte nun wegen Tierquälerei gegen den Halter ermitteln. Doch das könnte schwierig werden, wie den Mitarbeitern bereits bekannt ist. „Jahrelang haben wir versucht, die Stadt wegen Aussetzung zu belangen, und es hat nichts gebracht“, bedauert Christie. Trotzdem wolle sie es diesmal wieder versuchen.
Sie wollen jedoch nicht nur nach dem Besitzer von Olympus suchen, sondern auch andere Halter dazu auffordern, sich Hilfe zu suchen. Dort in Richmond gäbe es genug Ressourcen und Kliniken, die verzweifelten Besitzer helfen könnten, sollten sie Probleme mit ihrem Hund haben. (mbo)