Ein Vorfall aus Den Haag hat ganz Holland Mitte Juni in Schockstarre versetzt. Eine Frau (36) hatte gerade ihre Schicht in einer Filiale von „Albert Heijn“ in Den Haag begonnen. Wenig später war sie tot.
Die Polizei nahm einen Mann (56) fest, der im Verdacht steht, die junge Frau erstochen zu haben. Die beliebte Supermarktkette aus Holland zog nach dem Vorfall drastische Konsequenzen.
Holland: Beliebter Supermarkt nimmt Messer aus den Regalen
Viele Deutsche zieht es des Öfteren zum Einkaufen nach Holland. Denn bestimmte Produkte sind im Nachbarland günstiger zu haben. Dazu zählt etwa Kaffee, weil es im Gegensatz zu Deutschland keine Kaffeesteuer gibt. Bis zur Einführung des Dosenpfands in den Niederlanden fuhren auch viele Musikfans zur Festivalsaison über die Grenze, um sich mit Bier einzudecken. Auch heute strömen noch zahlreiche Touristen in die holländischen Supermärkte, weil sie bestimmte Produkte hierzulande nicht bekommen.
Ein Produkt werden sie dabei aber zukünftig nicht mehr bekommen – zumindest bei Albert Heijn. Denn die beliebte Supermarktkette hat nach der tödlichen Attacke auf seine Mitarbeiterin reagiert: „Die Aggression in der Gesellschaft nimmt leider zu. Um zu dieser Entwicklung in keiner Weise beizutragen, ergreifen wir Maßnahmen“, erklärte Albert Heijn-Sprecherin Anoesjka Aspeslagh am Freitag (7. Juli) und weiter: „Wir haben beschlossen, keine Messer mehr in unseren Geschäften zu verkaufen.“
Sorge wegen zunehmender Gewalt in Holland
Die Supermarkt-Kette hatte die Regeln bereits verschärft und eine Alterskontrolle beim Verkauf von Messern eingeführt. Nach der tödlichen Messer-Attacke werde der Verkauf von Messern nun vollständig eingestellt.
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In Holland hat die Gewalt mit Messern vor allem durch junge Leute deutlich zugenommen. Wie das Forensische Institut der Niederlande (NFI) kürzlich mitteilte, sind 12- bis 18-Jährige in zunehmendem Maße an Messerstechereien beteiligt. Erste Ergebnisse neuer Ermittlungen zeigen einen erschreckenden Trend. Von der Polizei sichergestellte Messer würden immer größer und die Gefahr tödlicher Verletzungen steige. Polizeiexperten zeigen sich besorgt, dass es für junge Leute immer normaler werde, sich mit einem Messer zu bewaffnen. Es sind besorgniserregende Tendenzen, die auch in Deutschland zu beobachten sind. Die Behörden haben mittlerweile darauf reagiert und in NRW etwa das Phänomen „Messerangriff“ in die Polizeistatistik aufgenommen (mehr hier). (mit dpa)