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Deutsche Post stellt Service nach 20 Jahren endgültig ein – Kunden erwarten leere Briefkästen

Die Deutsche Post zieht nach 20 Jahren endgültig die Reißleine. Einen Service werden die Kunden bald nicht mehr nutzen können.

Mann öffnet leeren Briefkasten mit Deutsche Post-Logo drin
u00a9 imago images/Hans Lucas

Deutsche Post: Päckchen nicht angekommen - was Du jetzt tun musst

Viele kennen das Ärgernis. Ihr habt etwas bestellt, doch das Päckchen ist nicht bei euch angekommen und ihr habt auch keine Benachrichtigung im Briefkasten? Euch sind die Hände dann nicht gebunden.

Seit 2003 hat die Deutsche Post ihre Kunden jeden Samstag beliefert. Nun werden die 18 Millionen Haushalte bald leer ausgehen. Denn das Unternehmen stellt nach 20 Jahren einen grundlegenden Service ein.

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Umweltschützer jubeln, ihnen war der Service eh ein Dorn im Auge. Doch was sagen die Kunden der Deutschen Post? Werden sie die Samstagssendung in ihrem Briefkasten vermissen?

Deutsche Post gibt Service auf

Prospekte sind out! Ein hartes Statement, aber es scheint immer mehr der Wahrheit zu entsprechen. Schon seit vergangenem Jahr verteilt die Baumarktkette Obi keine Werbeprospekte und nun hat auch Rewe damit aufgehört. Nächster in der Reihe ist nun auch die Deutsche Post. Die will ab dem 1. April 2024 das Werbeprospekt-Paket „Einkaufaktuell“ nicht mehr unter die Leute bringen.


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Lange Zeit war es ein lukratives Geschäft für das Unternehmen. Die Werbeeinnahmen lohnten sich, was man aktuell nicht mehr sagen könne. Firmenkunden würden nun weniger für Werbung ausgeben, gleichzeitig steigen die Kosten für Papier, Energie und Personal, wie die Post mitteilt. Und auch der Bedarf bei den Kunden sinkt, wie die oben genannten Beispiele beweisen. Deshalb ist demnächst Schluss mit der Werbung.

Deutsche Post muss auf reagieren

Die Entscheidung sei nicht leichtgefallen, betont Post-Manager Benjamin Rasch, aber man müsse „auf die Entwicklung reagieren“. Allerdings werde das Postunternehmen auch weiterhin auf physische Werbung in Form von Briefen und Flyern setzen, da diese eine hohe Werbewirksamkeit innehätten. „Es kommt stärker als bislang auf einen kreativen Marketingmix an“, sieht auch Präsident des Deutschen Dialogmarketing Verbandes (DDV), Martin Jacobi.

Zwar blättern viele Kunden immer noch gerne durch Prospekte, aber bei der „Einkaufaktuell“ sei es allgemein hin bekannt, dass sie auch von vielen ungelesen weggeworfen wird. So argumentieren Umweltschützer, die die Post bereits aufgrund der Plastikverpackung des Prospektbündels kritisieren. Die Post stellt deshalb bereits teilweise auf Papierbanderolen um. Das reicht den Aktivisten jedoch nicht.

Greenpeace straft die Post ab

„Einkaufaktuell ist ein Symbol für die überholte deutsche Wegwerfgesellschaft“, argumentiert Viola Wohlgemuth von Greenpeace. „Eine nicht zielgerichtete Printwerbung führt dazu, dass Unmengen an Papier ungelesen in den Mülleimer wandern.“ Das sei nicht nur eine absolute Verschwendung von Ressourcen – und das in Zeiten aktueller Papierknappheit – sondern auch ein weiterer Sargnagel im Deckel der Klimakrise.


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Gedruckte Werbung sollte nicht mehr das A&O sein, sondern auf ein Mindestmaß reduziert werden, setzt sich Wohlgemuth ein. Denn: „Wir brauchen die Wälder im Kampf gegen die Klimakrise und nicht in unseren Mülleimern“ (mit dpa)