Deutschland hält die Luft an – die Affenpocken sind da!
Böse Erinnerungen an den Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland werden wach, als im März 2020 der erste Corona-Fall hierzulande registriert wurde. Die Pandemie scheint in den Griff bekommen zu sein, doch jetzt sind die Affenpocken hier. Der erste Patient (26) ist in München in Behandlung.
Der Brasilianer lebt eigentlich in Portugal, befand sich auf einer Deutschland-Reise, machte auch Halt in Düsseldorf und Frankfurt. Mit Belgien hat das erste Nachbarland bereits verfügt, dass Patienten mit Affenpocken drei Wochen in Quarantäne sollen. Droht Deutschland eine neue harte Pandemie?
Affenpocken sorgen für Angst – jetzt redet Lauterbach Klartext!
Logisch, dass auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) mit der neuen Sorge konfrontiert wird. Doch anders als bei Corona, wo Lauterbach stets als Mahner und Warner gilt, ist er bezüglich der Affenpocken vergleichsweise optimistisch! Lauterbach glaubt nämlich, dass ein Ausbruch eingegrenzt werden kann: „Wir kriegen das hin, wenn wir jetzt sehr schnell handeln“.
Im Rahmen des Gesundheitsminister-Treffens der G7-Staaten, in der die sieben größten Volkswirtschaften der Welt über aktuelle Probleme diskutieren, ergänzt Lauterbach: „Die Nachricht über den Fall in München ist nicht überraschend, denn es war nur eine Frage der Zeit, bis der erste Fall von Affenpocken auch in Deutschland nachgewiesen wird. Durch die Meldungen der Infektionen weltweit und durch die schnelle Meldung auch durch das Robert-Koch-Institut waren Ärzte und Patienten in Deutschland sensibilisiert.“
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Das sind Affenpocken:
- wird durch das Affenpockenvirus verursacht
- natürliche Wirte sind verschiedene Nagetiere, als Fehlwirt namensgebend auch Affen
- Erkrankung ist auf den Menschen übertragbar, löst meist eine milde fieberhafte, pockenähnliche Erkrankung aus
- eine Schutzimpfung gegen Pocken reduziert das Risiko eines Krankheitsausbruchs und mildert den Verlauf ab
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Lauterbach wegen Affenpocken entspannt: „Sind gut vorbereitet“
Man gehe davon aus, dass das Virus nicht leicht übertragbar sei und der Ausbruch deshalb eingegrenzt werden könne. Lauterbach erläutert: „Wir haben durch einen Zufall den Ausbruch von Leoparden-Pocken geprobt und uns intensiv damit beschäftigt, wie durch ein schnelles Handeln ein ähnlicher Ausbruch verhindert werden kann. Ich glaube, wir sind da gut vorbereitet.“
Doch wie werde man mit dem bereits bestätigten Fall in Deutschland umgehen? Lauterbach weiter: „Wir werden jetzt die Kontakte des Infizierten nachverfolgen, Fachkreise und die Bevölkerung genau informieren. Das Robert-Koch-Institut hat bereits eine entsprechende Seite eingerichtet, die Kliniken sind bereits informiert. Schließlich werden wir das Virus noch genauer analysieren. Es gibt bei diesem Virus zwei Varianten, eine Kongo-Variante und eine Westafrikanische-Variante. Wir gehen davon aus, dass der Fall aus München die zweite Variante ist, sie hat auch einen milderen Verlauf.“
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Bleibt zu hoffen, dass sich Affenpocken nicht doch dramatischer ausbreiten als gedacht… (mg)