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Sasha gesteht: „Ich bin ein Rasenmäher-Vater“

Popstar Sasha und seine Frau Julia haben ein Kinderbuch veröffentlicht. Ein Gespräch über den Mann im Mond und Rasenmäherväter.

Sasha Julia
© imago images / Michael Wigglesworth

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Er ist einer der bekanntesten Popstars des Landes, sie seine Managerin und gleichzeitig die Frau an seiner Seite: Sasha und Julia Röntgen sind das, was viele gerne als Traumpaar bezeichnen. Wenn man die beiden im Zusammenspiel erlebt, geht einem das Herz auf. Seit viereinhalb Jahren sind Sasha und Julia Eltern ihres Sohnes Otto. Am Freitag (28. Juli 2023) erscheint nun ihr erstes gemeinsames Buch.

„Toto und der Mann im Mond“, so der Titel, ist ein Kinderbuch. Ein Buch, das die vielen kleinen und großen Fragen beantworten möchte. Ein Buch, in dem Sasha und Julia auch ihre Erlebnisse mit Otto schildern. Im Interview mit dieser Redaktion spricht das Paar über ihr Erstlingswerk, aber auch die lustigen und manchmal skurrilen Momente des Elternseins.

Die Tour geht weiter, ein Kinderbuch, neue Alben – ganz schön viel los bei euch …

Julia: Ja, das ist natürlich dieses Jahr alles so ein Quadrupel-Ding. Mit dem Hörbuch, dem Liederalbum, dazu Sashas Tour, dann noch das andere Sasha-Album …

Sasha: Im Moment noch ein bisschen Kraut und Rüben, aber das hat natürlich auch damit zu tun, dass sich alles durch Corona verschoben hat. Es war anders geplant. Das Buch sollte eigentlich alleine für sich herauskommen. Mein Album sollte letztes Jahr oder vorletztes Jahr erscheinen, die Tour dazu sollte schon letztes Jahr zu Ende sein. Und jetzt haben wir eben ein paar Sachen mehr zu zeigen. Aber es ist auch irgendwie schön, weil es so viele verschiedene Projekte sind.

Seht ihr es als Vor- oder Nachteil, dass jetzt so viele Dinge auf den Markt kommen?

Sasha: Nein, das sind ja alles unsere Babys, die wir jetzt sehr lange mit uns herumgetragen haben. Das Wichtigste ist jetzt aber gerade das Buch und wir sind sehr glücklich, dass die Resonanz so gut ist. Wir sind beide … Zwangspessimisten ist jetzt zu viel, aber wir schrauben die Erwartungen lieber herunter und freuen uns, wenn es dann gut laufen sollte. Bislang ist auch noch gar nichts passiert. Wir wissen noch nicht, wie das Buch tatsächlich ankommt. Aber was die bisherige Resonanz und auch die Anfragen angeht, sind wir schon sehr happy.

Ihr nehmt in „Toto und der Mann im Mond“ die Leser mit in euer Familienleben. Wieviel gebt ihr von euch Preis und wo ist auch eine Grenze?

Julia: Ich glaube, Dinge von Otto, die noch persönlicher sind, als das, was im Buch behandelt wird, würde ich nicht mit hineinnehmen. Oder stellen wir uns vor, wir würden viel streiten, was nicht der Fall ist, das würde auch nicht hineingehören. Wenn es in den persönlichen oder emotionalen Fragen zu privat wird, möchte ich das nicht preisgeben.

Sasha: Da bin ich total dabei. Und das aus zwei Gründen. Zum einen, weil es zu privat ist und zum anderen, weil es Einzelfallprobleme sind. Das ist ganz wichtig bei dem Buch. Es kommt zwar aus unserem Innersten – die Fragen, die aufgeworfen werden, sind ja von Otto direkt oder aus unserer Familie. Das ist ganz nah dran, das ist alles echt. Aber sie besitzen auch eine gewisse Allgemeingültigkeit.

Also hat euch Otto wirklich die Fragen gestellt, die im Buch vorkommen? Beispiel: Der Mond.

Julia: Ja, ich habe den Mann im Mond für mich wieder entdeckt. Schon als Kind war der Mond für mich faszinierend und ich habe Otto, als er noch ganz klein war, stets „Der Mond ist aufgegangen“ vorgesungen.

Sasha: Ich bin ja auch so ein Werwolf.

Julia: Du bist ein Werwolf?

Sasha: Ja, wenn Vollmond ist, bin ich immer ein bisschen crazy. Dann kann ich schlecht schlafen und meine Brusthaare werden länger (lacht). Nein Quatsch … ich glaube, dass die Geschichten für jede Familie interessant sein können, die Kinder in einem ähnlichen Alter haben und bei denen ähnliche Fragen aufkommen. Vielleicht können wir einen Ansatz einer Lösung liefern.

Julia: Nehmen wir das Beispiel Schwimmen lernen. Das kannst du beispielsweise auch auf das Thema Fahrradfahren anwenden. Bei Otto gab es immer dieses Thema: Warum kann ich das noch nicht, aber die anderen können das schon? Jetzt kann er schwimmen, aber noch nicht Fahrradfahren. Das nervt ihn total. Aber es geht ja darum, dass wir unseren Kindern vermitteln, dass sie Dinge unterschiedlich schnell lernen. Solche Messages waren mir in den Geschichten wichtig.

Ihr seid als Autorenduo auch Inspiration für andere Eltern. Wie habt ihr euch auf euer Elternsein vorbereitet?

Julia: Mein ganzes Leben ist ‚Learning by doing‘. Ich habe mein Abitur gemacht, dann eine Werbekauffrau-Ausbildung, aber alles was danach kam, war ein Ausprobieren. Und so haben wir auch unser Kind bekommen. Wir sind ziemlich blauäugig reingerannt. Es gibt Leute, die sich Ratgeber kaufen, alles durchlesen …

Sasha: Ich sehe schon die Schlagzeile: Sasha und Julia haben ihr Kind ‚learning bei doing‘ bekommen (lacht).

Julia: Nein, wir haben uns gesagt, das wird schon. Und wenn es passiert, werden wir auch alles gut hinkriegen. Wir haben nie Erziehungsratgeber gelesen. Das Einzige, was ich mir mal heruntergeladen habe, war diese Phasen-App. Das hat mir total geholfen. Denn dieser Satz ‚Es ist nur eine Phase‘, ist der wahrste Satz, den man jemals mit auf den Weg bekommen hat.

Sasha: Man hat nur vergessen, uns zu sagen, dass die eine Phase die nächste ablöst (lacht).

Sasha Buch
Sasha und Julia Röntgen veröffentlichen am Freitag (28. Juli 2023) ihr Kinderbuch „Toto und der Mann im Mond“. Foto: Carlsen Verlag

Habt ihr einen schlauen Satz für werdende Eltern?

Sasha: Stellt euch vor, das Erste ist euer Zweites.

Wieso?

Sasha: Weil man beim Ersten zu vorsichtig ist. Ich habe das ja am eigenen Leib erfahren. Man macht Sachen, die völlig übertrieben sind. Vor allem, wenn man selber schon ein gewisses Alter erreicht hat. Man will alles haben. Man will den Fläschchen-Abkocher mal drei, dann habe ich sogar im Internet eine Cappuccino-Maschine für Milchfläschchen gekauft, damit man sie nachts mit der App anschalten kann.

Julia: Eine Frau in einem Kinderladen hat Sasha mal darüber aufgeklärt, was er für ein Typ Vater ist. Sie sagte damals: ‚Sasha, ich möchte nicht übergriffig sein, aber das, was du machst, das nennt man Rasenmäher-Vater. Das ist noch schlimmer als Helikopter-Vater.

Sasha: Es gibt ja eigentlich keine Helikopterväter. Helikoptern können nur Mütter (lacht). Der Unterschied ist, dass sich Helikoptermütter von oben alles angucken. Die beobachten alles, haben immer ein Auge auf allem, was ja auch super unangenehm für ein Kind sein kann. Rasenmäher-Väter sind aber gestört, ich darf das sagen, weil ich auch einer bin. Die gehen auf den Spielplatz, scannen den Spielplatz und räumen erst einmal alles weg, was annähernd eine Gefahr darstellen könnte. Und dann immer hinterher. Oh, das ist zu hoch, oh, das ist zu gefährlich.

Julia: Das war auch das einzige Streitthema, das wir in der Erziehung hatten. Er muss klettern, er muss auch mal fallen.

Sasha: Man ist ja auch so doof. Ich habe es aber auch abgelegt.

Julia: Es ist besser geworden (lacht).

Das kommt wieder, wenn er im Fußballverein ist.

Sasha: Ja, ich bin dann der, der mit seinem Bauch den Trainer oder Schiedsrichter anstupst.

Julia: Schön der Ruhrpott-Asi.

Sasha: Ich habe lange Fußball gespielt, was da an Eltern am Platz rumsteht, das hat man nicht gebraucht.

Otto ist jetzt viereinhalb, das heißt in anderthalb Jahren steht die Schule an.

Julia: Wie sollen wir das mit unserem Leben vereinbaren? Wir müssen auswandern.

Sasha: Wir haben da echt ein Problem und reden viel drüber. Eigentlich ist es noch eine Weile hin, aber wir überlegen schon seit seiner Geburt, wie wir das mit der Schule machen. Unser Leben ist eben auch sehr viel auf Spontanität gebaut. Da wissen wir noch nicht genau, was wir machen.

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Was gibt es denn für Optionen?

Julia: Wir müssen die richtige Schule für Otto finden. Eine Option wäre die internationale Schule. Dort gibt es ein bisschen mehr Verständnis für Leute mit so komischen Berufen wie den unseren. Es gibt aber auch Schulen, vor denen uns Freunde jetzt schon warnen, weil diese eben nicht das Verständnis aufbringen würden.

Wir wünschen Otto, dass er eine ganz tolle Schulzeit haben wird, und wir werden schon die richtige finden. Eine Alternative wäre, in ein Land auszuwandern, in dem es keine Schulpflicht gibt, und eine Online-Schule machen. Aber wollen wir das? Nein.

Sasha: Es ist eine Sache der Suche. Wir müssen etwas finden, was für alle funktioniert. Vor allem für Otto. Er ist zwar sehr wissbegierig, er ist jetzt aber auch nicht der Autoritäts-Versteher. Das hat er von uns beiden. Wir suchen eine Schulform, die etwas flexibler ist, aufgeschlossen, digitalisiert.

Realisiert er denn, dass es in dem Buch um ihn geht?

Julia: Ja, aber er hat das Buch noch nicht vorgelesen bekommen. Er möchte es erst hören, wenn es auch fertig ist. Er weiß natürlich, dass er damit gemeint ist und ist auch ganz stolz.

Aber ihr habt keine Angst davor, dass es ihm nicht gefällt?

Julia: Das kann sein, dass das passiert. Otto ist ziemlich ehrlich. Wir haben ihn ja auch gefragt, ob er beim Schlaflied mit seiner Cousine mitsingen will, aber er hatte kein Bock.

Weil er Sorge hat, vor Sasha zu singen? So beschreibt ihr es im Buch.

Julia: Ich glaube, das ist das Ding. Er hat großen Respekt. Er singt nur vor Papa, wenn er meint, dass er das Lied richtig kann. Er übt teilweise für sich selber, und wenn er dann meint, jetzt kann ich es, dann gibt es Momente, in denen er Sasha ganz kurz etwas vorsingt, und dann aber sofort wieder wegrennt.

Sasha: Aber wir jammen mittlerweile zusammen. Das ist richtig cool. Wir haben ein Musikzimmer im Keller, da steht sein Schlagzeug, ein Klavier, ein paar Gitarren. Und dann spielt er mit seinen Freunden oder wir jammen zusammen. Otto ist auch ein richtig guter Beatboxer. Wirklich gut. Macht total Bock.

Wie hoch sind die Chancen, dass nach Pink und Willow bald Sasha und Otto auf der Bühne stehen?
Sasha: Ich glaube, er hätte Lust darauf, aber er muss es selber wollen.

Julia: Aber er möchte ja Taxi-YouTuber-Rockstar werden. Eine Berufsform, die er sich selbst überlegt hat, weil er sie einzeln so gerne mag. Da kam er letztens zu mir und meinte: ‚Ich kann ja alles zusammen sein.‘ Ja gut, werde doch Arzt (lacht). Wäre auch okay.


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Wünscht ihr euch für ihn einen – in Anführungsstrichen – normalen Job?

Sasha: Er soll machen, was er will. Für mich ist wichtig, dass er happy ist. Dann kann er auch Musiker werden, wenn er möchte. Aber ich würde ihn niemals pushen.