Wut-Auftritt des 79-jährigen Edmund Stoiber bei Markus Lanz! Als Markus Lanz dem CSU-Politiker immer wieder auf die „Rote Socken“-Kampagne ansprach, flippte Stoiber irgendwann aus.
Der ehemalige bayerische Ministerpräsident warnte in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz vor einem rot-grün-roten Regierungsbündnis nach der Bundestagswahl, aber wollte sich von Lanz eine bestimmte Bemerkung nicht bieten lassen. Der Moderator machte sich derweil Sorge um den Blutdruck seines Gastes.
Markus Lanz (ZDF): Edmund Stoiber flippt aus – „Ihr Blutdruck!“
Wahlkampf-Experte Julius van de Laar sorgte bereits für erhöhten Puls bei Stoiber. Der Lanz-Gast verglich die Wahlkampftaktik der Union mit dem Trump-Wahlkampf in den USA.
„Von Trump kamen ähnliche Argumente, wie wir sie heute sehen. Die haben gesagt, ja ihr wählt Joe Biden, aber in Wirklichkeit kommen Alexandria Ocasio-Cortez, Nancy Pelosi – und Bernie Sanders wird den Sozialismus aufrufen“, so der Politik-Insider. Ähnlich warne die Union nun vor den SPD-Parteilinken rund um Saskia Esken und Kevin Kühnert. Doch auch bei Biden habe es nach der Wahl keinen Linksrutsch gegeben.
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Das ist Edmund Stoiber:
- Der 79-Jährige war von 1993 bis 2007 Ministerpräsident von Bayern.
- Als Kanzlerkandidat der Union scheiterte er 2002 knapp gegen Gerhard Schröder.
- Nach seiner Zeit in Bayern war er in der EU für Bürokratieabbau zuständig.
- Er ist mit Karin Stoiber verheiratet, die er „Muschi“ nennt.
- Das Paar lebt in Wolfratshausen in Oberbayern.
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„Rote Socken reloaded“, urteilte Markus Lanz daraufhin über den Unions-Wahlkampf. Das sei ein „total guter Vergleich“, weil in Deutschland „das sozialistische Gespenst gerade wieder an die Wand geballert“ werde durch die Union. Das „Schreckgespenst Sozialismus“ verfange aber nicht, auch wegen Kanzlerkandidat Olaf Scholz, so Experte van de Laar.
Edmund Stoiber wird bei Markus Lanz immer erregter
Das sei nicht fair, entgegnete Stoiber. Die „Rote Socken“-Kampagne der Union 1994 oder der CDU-Slogan „Freiheit statt Sozialismus“ bzw. „Freiheit oder Sozialismus“ von der CSU 1976 hätten ganz andere historische Rahmenbedingungen gehabt.
Lanz ließ nicht locker und fragte Stoiber: „Wenn die Linke Teil der Regierung werden würde, wäre das dann der Untergang des Abendlandes?“
Der CSU-Politiker empörte sich nun richtig und redete sich in Rage. Niemand habe das behauptet, doch wenn man die Steuerbelastung für Unternehmer erhöhe, wäre das eine „Schwächung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit“, das Land werde „matter“. Ziel müsse es sei, dass Deutschland auch in Zukunft eine Industriegesellschaft mit hohem sozialen Niveau bleiben. Einem Niveau, „das die Italiener nicht haben, das die Franzosen nicht haben, das die Spanier nicht haben“.
Man solle mal in ein Kreiskrankenhaus in Deutschland gehen und das mit einer Klinik auf Sardinien vergleichen, „dann werden Sie mal feststellen, dass wir ein anderes Gesundheitssystem haben“, empörte sich Stoiber. Das sei alles „mühsam erarbeitet“.
ZDF-Talk: Als Markus Lanz Nachsatz fallen lässt, sieht Stoiber endgültig rot
ZDF-Moderator Markus Lanz versuchte seinen Gast zu beruhigen: „Herr Stoiber, ich mache mir Sorgen um ihren Blutdruck!“ Doch nach einer kurzen Auflockerung, und als Lanz eigentlich die anderen Talk-Gäste wieder einbinden wollte, machte er einen Fehler. Er ließ einen Nachsatz fallen, der Stoiber erst richtig zur Weißglut brachte: „Die Angst vor dem Kommunismus…“
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Jetzt sah Stoiber richtig rot: „Da missinterpretieren Sie mich bewusst! Das ist nicht akzeptabel! Das muss ich ganz ehrlich sagen! Ich kann doch nicht ständig sagen, Sie haben schwarze Haare. Oder Sie haben eine krumme Nase!“
Seine Sorge vor Rot-Grün-Rot habe nichts mit der „Rote Socken“-Kampagne zu tun. Lanz behaupte das nur, „weil Sie das glauben, was Sie glauben wollen“.
Markus Lanz schaute etwas erstaunt und ungläubig zu, wie er von Stoiber in seinem eigenen Studio angeblafft wurde.