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„Indiana Jones 5“: Totale Katastrophe! So peinlich ist Harrison Fords Indy-Abschied

+ Spoiler-Warnung! + Das hat Harrison Ford nicht verdient! „Indiana Jones 5“ ist ein unwürdiges Finale für eine Legende der Kinogeschichte.

© IMAGO/Picturelux

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+++ Spoiler-Warnung! +++

Ja, der vierte „Indiana Jones“-Teil („Das Königreich des Kristallschädels“, 2008) war nicht der Brüller. Indy gegen Aliens – das kam nicht bei allen Fans gut an. Man könnte also durchaus argumentieren, dass dem Kult-Abenteurer mit Fedora und Peitsche noch ein gebührender Abschied von der großen Leinwand zusteht.

Aber warum wartet man damit 15 Jahre? Und zerrt nun einen mittlerweile 80-jährigen Harrison Ford vor die Kamera und karrt ihn durch 142 (!) Minuten peinlich-generischen Disney-CGI-Rotz – mit dem wahrscheinlich dümmsten Finale der gesamten „Indiana Jones-„Reihe?

„Indiana Jones 5“: Kein versöhnlicher Abschluss

Indy stand immer für einen charismatischen Helden in exotischen Abenteuern, gewürzt mit einer Prise des Fantastischen. Er beschützte die Bundeslade und den Heiligen Gral vor Nazis, rettete einen magischen Stein aus den Händen eines blutrünstigen Kults – oder musste verhindern, dass ein Alien-Schädel den fiesen Sowjets in die Hände fällt.

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Jetzt ist Indy zurück – mit „Das Rad des Schicksals“. Im Jahr 1969 führt Dr. Jones ein einsames Leben als College-Professor, die Scheidung von seiner großen Liebe Marion droht, der gemeinsame Sohn ist im Vietnam-Krieg gestorben. Doch plötzlich taucht seine Patentochter Helena auf und überredet ihn, mit ihr das Geheimnis der „Antikythera“ von Archimedes zu lüften – ein antikes Ziffernblatt, mit dem man die Zeit kontrollieren kann. Und darauf haben es natürlich auch wieder böse Nazis abgesehen.

Regie beim Indy-Finale führte erstmals nicht Steven Spielberg – sondern James Mangold, der mit „Logan“ schon „Wolverine“-Star Hugh Jackman aus einer Kultrolle verabschiedete. Und das ziemlich perfekt. „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ dagegen ist alles andere als ein versöhnlicher Abschied von einer Kino-Legende.

Harrison Fords Alter lässt sich nicht verstecken

Klar, Harrison Ford IST Indiana Jones. Aber Harrison Ford ist nun mal auch 80 Jahre alt. Und einem weißhaarigen Indy zusehen, der nicht mehr wirklich rennen kann und bei dem man sofort einen Knochenbruch vermutet, wenn der die Peitsche knallen lässt – das macht einfach keinen Spaß, egal wie oft man John Williams ikonische Filmmusik einblendet.

Das ist kein Indy-Feeling, das ist fast schon traurig anzusehen. Sobald Harrison sich etwas mehr bewegen muss, ist einfach nur eine schlecht kaschierte CGI-Version von ihm zu sehen.


Indiana Jones und das Rad des Schicksals

  • Kinostart: 29. Juni 2023
  • Laufzeit: 142 Minuten
  • FSK: 12
  • Regie: James Mangold
  • Darsteller: Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Mads Mikkelsen

Der Film beginnt bereits mit einer rund 15-minütigen Prologszene, die in den 30er Jahren spielt – und für die Harrison Ford extra digital verjüngt wurde, um wieder auszusehen wie ein 40-Jähriger. Technisch zwar beeindruckend, aber man merkt als Zuschauer einfach zu jeder Sekunde, dass das hier kein reales Gesicht ist, sondern eine computergenerierte Maske.

Und seine Bewegungen sind nun mal die eines 80-jährigen Harrison Fords, das kann auch kein CGI-Gesicht in Videospieloptik verschleiern. Das ist schlicht und ergreifend peinlich – null Nostalgiegefühl. Wie eigentlich in jeder digitalen Greenscreen-Action-Szene des Films.

Schwachsinniges Ende

Den Vogel schießen die Macher aber mit dem Finale ab. Wer schon dachte, es könnte nicht irrer werden als der vierte Teil – da landet immerhin ein Ufo über einem alten Tempel in Peru – der wird sich beim fünften Film die Augen reiben. Denn was gab es bei Indiana Jones bisher noch nie? Richtig, Zeitreisen! Wollte aber auch keiner haben.

Das hält die Macher aber nicht davon ab, Indy 2.000 Jahre zurück in die Antike zu schicken – damit er sich während einer Seeschlacht zwischen Römern und Griechen persönlich auf Altgriechisch mit Archimedes unterhalten kann. Und dann heult Indy auch plötzlich herum, dass ein solches Erlebnis als Archäologe sein Lebenstraum sei und dass man ihn hier im alten Griechenland sterben lassen soll.


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Ein Glück haut ihm seine Patentochter einmal aufs Maul und nimmt ihn wieder mit zurück in die Gegenwart. Damit haben die Macher noch das Schlimmste abgewendet – aber sie konnten mit all dem nicht verhindern, dass Indiana Jones dennoch das denkbar unwürdigste Ende erhalten hat, das man sich vorstellen kann.

Da hatten sich die Fans wahrscheinlich lieber mit den Aliens aus Teil vier angefreundet, anstatt auf so einen traurigen Niedergang ihres einstigen Kindheits-Idols zu warten.

Noch mehr Indiana-Jones-Filme?

Und wenn sich kurz vor dem Abspann dann noch eine Hand, die man nicht zuordnen kann, den Indy-Hut schnappt, dann kann man davon ausgehen, dass Disney keinesfalls plant, das Franchise ruhen zu lassen. Die werden sicherlich schon Ideen entwerfen, wie man Indiana Jones mit einem jüngeren Darsteller oder einer jüngeren Darstellerin neu auflegen kann… Ganz ehrlich: Das muss alles nicht sein.