Die Erwartungen sind groß, wenn die Kandidatinnen und Kandidaten das erste Mal die „Bares für Rares“-Studios betreten. Schließlich hofft jeder, einen Schatz mit sich zu tragen und diesen gewinnbringend bei den ZDF-Händlerinnen und -Händlern veräußern zu können.
Oftmals klappt das auch. Schließlich sind Julian Schmitz-Avila, Lisa Nüdling und Co. echte Profis, die wissen, dass man für gute Stücke auch manchmal tief in die Tasche greifen muss. Bis zu den Händlern schaffte es „Bares für Rares“-Kandidatin Jutta Nadolny jedoch leider erst gar nicht. Was war passiert?
„Bares für Rares“: Bild hat nicht den erhofften Wert
Die Bauingenieurin aus Sülzetal hatte ein Bild mitgebracht. „Ich trenne mich schweren Herzens von dem Gemälde, weil es ein Erbstück meiner Mutter ist, aber bei mir passt es nicht und ich würde es gerne in gute Hände geben“, hatte sie vor der Expertise erklärt und allein dadurch schon deutlich gemacht, wie wichtig ihr dieses Bild war.
Jedoch hatten sie und Experte Colmar Schulte-Goltz unterschiedliche Preisvorstellungen. Während die 60-Jährige gerne 7.000 Euro für das Gemälde haben wollte, blieb der ZDF-Experte weit darunter. Und das hatte auch Gründe.
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So war das Gemälde von Hans Pellar aus dem Jahre 1919 zwar bereits sehr alt, jedoch leider nicht mehr im besten Zustand. Dazu komme, dass diese Art der Malerei des Künstlers nicht allzu gefragt ist.
1.500 statt 7.000 Euro
So seien die Jugendstilartigen Arbeiten des Künstlers zwar hoch geschätzt, erklärte ZDF-Experte Colmar Schulte-Goltz, seien die konservativen Werke aber „heute kaum noch zu vermitteln“. „Bei Auktionen bleiben die historisierenden Bilder häufig liegen“, merkte er gar an. Und weiter: „Hierbei ist es so, dass auch die Farbgebung nicht so überwiegend freundlich ist, und auch die Ausfertigung der Malerei ist nicht sehr fein. Auch durch die Beschädigung kann ich nur auf 1.000 bis 1.500 Euro schätzen.“
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Ein schwerer Schlag für die „Bares für Rares“-Kandidatin. Für diesen Preis wollte sie ihr Gemälde nicht abgeben. „Das ist wenig“, merkte sie an, verneinte Lichters Frage, ob sie zu diesem Preis verkaufen würde und verließ das Studio. Eine Entscheidung des Herzens wohl, auch wenn sie nach der Expertise arg niedergeschlagen wirkte. „Ich bin ein bisschen traurig, also mit 1.000 habe ich nicht gerechnet. Ich hatte jetzt mit mindestens 5.000 gerechnet. Schon alleine, weil es auch ein wunderschöner Rahmen ist, aber so ist es, dann bleibt es bei mir“, bilanzierte Jutta Nadolny.